Cool bleiben bei Kursrückgängen

Kursrückgänge schmerzen – immer. Leider kann man sie nicht wirklich vorhersehen (und frau auch nicht). Zwar zeigen Erfahrung und eigene Recherche dass es grob Verläufe gibt wie: Zum Jahresende irgendwie meist aufwärts (macht sich gut in den Bilanzen), dann auf- oder seitwärts, im Sommer oft rückwärts und dann s.o. Verschiedene Methoden versuchen Finanzprofis und Anlegern zu helfen, den richtigen Anlagezeitpunkt zu finden. Leider klappt es eigentlich nie, auf den Höchstkursen zu verkaufen und bei Niedrigkursen einzusteigen.

Wer zum Jahresende investiert hat im Aktienbereich – auch in gute Aktienfonds – blickt nun auf ein Minus von 4 bis 8 % in den letzten drei Monaten, je nach genauem Zeitpunkt.

Nach dem jahrelangen Aufwärtstrend kann man sich kaum vorstellen, dass es auch rückwärtsgehen kann und manche glauben, Geld an der Börse zu verdienen sei ein Kinderspiel. Da sind dann die „Milchmädchen“ nicht weit. (Wenn auch die Milchmädchen Aktien kaufen, ist der nächste Crash nicht weit). Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Nachrichten gesucht werden, um bei langen Aufwärtstrends mal wieder Luft zu holen und noch den einen oder anderen Einstieg zu ermöglichen. Es gibt ja immer welche, die Aufwärtstrends verpassen. Aktuell sind es die erwarteten guten Konjunkturdaten in USA, die Inflationsangst hervorrufen. Wie auch immer – was macht eine Anlegerin oder ein Anleger nun, wenn die Erbschaft ansteht oder der Erlös aus dem Hausverkauf angelegt werden will?

Eine gute Methode ist, Beträge zu splitten und schrittweise zu investieren. Damit ergibt sich ein mittlerer Preis durch unterschiedliche Kursniveaus. Bleiben die Kurse auf dem gesunkenen Niveau oder sinken weiter zeigt sich ein Vorteil, steigen sie jedoch schneller, als erwartet kann es auch einen Nachteil ergeben. Bei langfristigen Zielen wirkt sich der Kaufkurs grundsätzlich weniger aus.

Das Prinzip des Preisdurschnitts nutzen auch Sparpläne. Ähnlich wie beim Lieblingswein im Angebot kaufen Anleger mehr z.B. Fondsanteile für ihre Sparrate, wenn der Fondspreis gesunken ist. Bei höheren Fondspreisen landen weniger Anteile im Depot. Dieser so genannte cost-average-Effekt führt zu einem durchschnittlich günstigeren Kaufkurs. Das Ergebnis der Anlage insgesamt hängt aber vor allem vom Verkaufszeitpunkt ab. Gut, wenn eine Veräußerung nie unter Zeitdruck erfolgen muss. Um Überraschungen zu vermeiden und besser liquide zu sein (auch kurzfristig über Vermögensteile zu verfügen) setzen Anleger auch auf schwankungsarme Bausteine wie defensive Renten- oder Mischfonds. Wie immer gilt: Erst die eigene Strategie definieren!