Sparplan rückwärts – Monatliche Entnahme aus eigenem Vermögen

Bei Sparplänen für die Altersvorsorge – also bei langen Zeiträumen – bietet Aktienfondssparen die besten Ergebnisse. Abgesehen davon, dass es bei uns immer noch zu viele Aktienskeptiker gibt, winken Ältere bei diesem Segment meist komplett ab.

Gibt es zur Rentenphase eine fällige Lebensversicherung oder ein bestehendes Depot, das zum monatlichen Unterhalt beitragen soll? Eine Mischung aus qualitativen Investmentfonds bietet eine hohe Flexibilität, je nach Risikoneigung eine interessante Rendite und die Möglichkeit, regelmäßig einen monatlichen Betrag zu entnehmen. Doch der Reihe nach.

Am Anfang steht die Bedarfsanalyse, welcher Betrag wäre wünschenswert, welche Vermögensteile stehen zur Verfügung, wie ist die Struktur eines bestehenden Depots oder wie soll ein Betrag angelegt werden, um als Entnahmebasis zu dienen. Immer sollte ein Teil im Aktienbereich als Sachwert beigemischt sein. Da nicht der gesamte Anlagebetrag auf einmal verbraucht werden soll, sondern kleine Beträge regelmäßig entnommen werden, braucht nur ein kleiner Teil – der Bedarf von 2-3 Jahren – schwankungsarm zu sein.

Das restliche Vermögen darf in Rentenfonds, Mischfonds und auch Aktienfonds „arbeiten“. Eine solche Struktur sollte mit einem guten Berater oder einer guten Beraterin besprochen werden. Oder, wenn Sie Spaß an dem Thema haben, bauen Sie selbst eine Struktur, die Sie mit guten Produkten füllen. Eine Entnahme aus einem einzigen oder sehr wenigen Fonds hat sich in der Vergangenheit nicht bewährt – zu groß ist die Abhängigkeit von einem erfolgreichen Ergebnis. Trotz aller Listen und Veröffentlichungen, sie basieren auf vergangenen Ergebnissen, für die Zukunft hilft nur die Mischung.

Bei der Höhe des monatlichen Auszahlbetrages kommt es auf die angenommene Rendite und die Zeitdauer an. Zu Beginn der Rentenphase kalkulieren Sie ruhig mit 30 Jahren, bei anderen Zeitfenstern legen Sie diese zugrunde. Dann folgt die Entscheidung, ob Sie nur die Rendite entnehmen wollen, oder ab das Vermögen „angeknabbert“ oder ganz verzehrt werden soll. Hier hilft noch mal der Blick auf die Sparplan/ Entnahmeplan-Grafik. Sparplan_Aufwand Rente_032018

Wenn diese Schritte gegangen sind erteilen Sie der Depotbank Ihres Vertrauen einen Auftrag zum Auszahl- oder Entnahmeplan, legen die monatliche Höhe fest und erhalten regelmäßig den definierten Betrag auf Ihr Konto. Wie beim Sparplan ist auch hier eine Veränderung jederzeit möglich. Und wenn das Leben andere Pläne hat, bleiben Sie mit Ihrem Vermögen flexibel.

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Jetzt den Sparplan starten!

Noch ist Fastenzeit – Zeit der Reinigung, Besinnung und des Aufbruchs. Warum nicht endlich einen Sparplan starten?

Für die Altersvorsorge, als Kapitalaufbau für eine Immobilie, als Vermögensstart für die Enkel und Enkelinnen…..Gründe gibt es viele für eine regelmäßige ertragreiche Anlage. Sparpläne stellen eine regelmäßige monatliche Sparleistung in Investmentfonds dar, oft schon ab 25,–€. Bei langfristigen Zielen stehen Sparraten in gute Aktienfonds an erster Stelle, wer dem Trend folgend auf ETF’s* steht, kann auch diese wählen. Während die – zugegeben wenigen, aber identifizierbaren – guten gemanagten Aktienfonds auch über längere Zeiträume Indizes schlagen und ETF‘s eher aus Kostengründen gewählt werden, kommt es vor allem darauf an, überhaupt im Aktiensegment zu sparen. Wenn es denn z.B. ein ETF auf den EUROSTOXX sein soll, der eben diesen mit allen Hochs und Tiefs abbildet, wird bei langen Zeiträumen allemal ein gutes Ergebnis erzielt. Lange heißt hier 15 Jahre und länger: Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigt am Beispiel des DAX, dass die Gefahr von Kursverlusten bei langen Anlagehorizonten praktisch nicht existiert.

Auch Vermögenswirksame Leistungen sind gut in Aktienfonds aufgehoben, werden staatlich attraktiv gefördert und wenn die 7-jährige Bindungsfrist im Kurstal abläuft – einfach weiter laufen lassen.

Durch die regelmäßigen, sagen wir 100,–€ Sparrate in einen europäischen Aktienfonds erwerben Anleger bei hohen Kursen weniger, bei gefallenen Kursen mehr Fondsanteile für ihr Geld. Gerade Schwankungen kommen bei Sparplänen dem Kaufkurs durch einen günstigeren Durchschnittspreis (Cost-Average-Effekt) zugute. Es ist wie beim Weinhändler Ihres Vertrauens: Sinkt der Preis, kaufen Sie eine Kiste mehr und verbilligen damit quasi den Kaufpreis Ihres Weinbestandes insgesamt.

Wie gut das Ergebnis des Sparplans am Ende ist, hängt wesentlich vom Zeitpunkt ab. Sind zu dem Termin die Kurse gerade im Keller wird das Ergebnis schlechter sein, als wenn Sie auf einem Höhepunkt des Marktes verkaufen. Aber: Den perfekten Moment erwischt man nie, aber gerade bei Aktiensparplänen ist ein langer Atem erfolgreich. Wer früh anfängt, erreicht schon mit knapp 50,–€ in 30 Jahren einen guten Vermögenssockel. Einen Eindruck zeigt die Sparplan-Grafik. Sparplan_Aufwand Rente_032018

Wer weniger Schwankung mag kann auf Mischfonds setzen, der Zeitfaktor ist neben der Qualität immer entscheidend. Breit gestreute Aktieninvestments auf Fondsbasis sind langfristig in puncto Rendite eine gute Wahl, wenn Sie sich nicht oft um Ihre Investments kümmern wollen. Ab und zu ist allerdings ein Qualitätscheck sinnvoll.

* ETF: Exchange Traded Funds, börsengehandelte Investmentfonds, die mehrheitlich Indizes abbilden.

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Für Sie gelesen: Frauen in der Finanzbranche

Als Mitfrau bei den Fondsfrauen passend zum Weltfrauentag ein toller Artikel in der Süddeutschen!

Weltfrauentag – Es gibt noch viel zu tun!

„Oft heißt es, Frauen interessierten sich nicht für das Thema Geld, wie sehen Sie das?“ wurde ich kürzlich gefragt. Die Erfahrung aus vielen Seminaren, bei denen Frauen unter sich sind, zeigt: Frauen interessieren sich sehr für das Thema, um nicht zu sagen begeistern sich dafür, wenn die Präsentation, die klare Sprache und die Themen zu ihren Umständen passen. Formate, die die Teilnehmerinnen einbeziehen und auf ihre Fragen und Lebensumstände eingehen, zeigen, dass das Frauen gern verstehen und an Vertiefung und echtem Wissen sehr interessiert sind.
Schnell schwingt bei Geldfragen das politische Umfeld mit, Frauen heute treffen nicht auf mehr Wahlfreiheit, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Das geltende Recht sieht Familienarbeit gesellschaftlich immer noch nicht als gleichwertig gegenüber einer Erwerbstätigkeit. Junge Frauen heute sind gezwungen, möglichst schnell in den Arbeitsprozeß zurück zu kehren. Nicht immer leicht, wenn es zu wenig Kinderbetreuung gibt, gerade für U3-Kinder. Durch die Knappheit ist es nicht selten, dass die Preise der Betreuung ein Einkommen „auffressen“. Gesetzliche und vielleicht auch betriebliche Rentenansprüche entstehen zwar, aber um welchen Preis: Organisatorischer Stress, wenn keine Familie in der Nähe ist und entlastet und – wie früher schon – ein fast immer schlechtes Gewissen. Und wenn arbeitende Frauen vor 30 Jahren als „Rabenmütter“ tituliert und behandelt wurden, so ist es heute nahezu umgekehrt: Entscheidet sich eine Frau (Männer sind hier immer noch die Ausnahme) trotz erschwerter Rückkehrbedingungen und Nachteilen im Beruf, für ein paar Familienjahre wird sie als „Hausmütterchen“ belächelt. Echte Entscheidungsfreiheit sieht anders aus, hier bleibt noch viel zu tun!
Um so wichtiger – und das ist Frauen immer mehr bewusst – zu wissen, wie die finanzielle Lage ist und wie jede für sich Voraussetzungen, Anlagen und persönliche Strategien optimieren kann.
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