Besser Sparen mit Cost-Average

Anlegerinnen und Anleger in Deutschland meiden immer noch Aktienfonds. Ein Grund: Sie halten Aktien für spekulativ, vergleichbar einem Besuch im Casino – entweder man hat Glück und gewinnt, oder verliert.

Zugegeben, Aktienkurse schwanken, zeitweise sogar heftig. Leider gilt: An der Börse wird nicht geklingelt (bevor Kurse fallen). Also hilft ein langfristiger Anlagehorizont, der es erlaubt, Tiefs auszusitzen (vorausgesetzt, die Qualität und andere individuelle Parameter stimmen und das Investment passt zu den Zielen) – und/ oder Investoren machen sich die Schwankungen zu Nutze. Bei einmaligen Beträgen hilft schrittweise zu investieren oder gleich Sparpläne als bewusstes Mittel einzusetzen. Betrachten wir das Prinzip des Cost-Average-Effektes:

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Fünf Monate lang Investieren Sie regelmäßig 500,–€ mit einem Sparplan jeweils zum 1. des Monats in einen europäischen Aktienfonds, insgesamt 2.500.–€. Während der Zeit schwankt der Kurs zwischen 50 und 72 Euro. Sie erwerben jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Anteilen, 500 Euro geteilt durch den Tageskurs. Die Folge: Bei höheren Kursen erwerben Sie weniger, bei niedrigeren Kursen mehr Anteile – Sie investieren quasi automatisch antizyklisch. Mit der Disziplin eines Sparplans tricksen Sie ein sehr verbreitetes Fehlverhalten aus: Gerade wenn Kurse sinken neigen Anleger zur Skepsis und halten Investments zurück. Wenn es aufwärts geht, springen hingegen immer mehr auf den fahrenden Zug auf und kaufen „was das Zeug hält“, auch wenn es immer teurer wird. Am Ende haben Sie insgesamt 39,8 Anteile erworben und pro Anteil im Durchschnitt 62,81 € gezahlt. Der Durchschnittspreis (jeweilige Tageskurse addiert und durch 5 dividiert) ergibt aber 63,80 €. Pro Anteil haben Sie rund einen Euro weniger ausgegeben. Dieser „Sparpreis“ zahlt sich später aus, wenn sie verkaufen.

Über den Erfolg der Anlage am Ende Ihres Investitionszeitraums sagt der Effekt allerdings nichts aus: Der hängt vom allgemeinen Kursniveau ab – bei langen Zeiträumen erzielen gestreute Aktieninvestments allerdings immer positive Ergebnisse, wie es seit Jahren das Renditedreieck des Deutschen Aktien Institutes (DAI) auf den DAX demonstriert.

Fazit: Mit regelmäßigen Sparraten nutzen Sie Börsenschwankungen zu Ihrem Vorteil!

 

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