Online-Training, Gutachten und Beiträge – Finanzfit® durch die Krise

Wenn’s um Geld geht, spielt Vertrauen eine große Rolle. Dabei hilft der persönliche Kontakt, denn der „Bauch“ funktioniert nicht digital. Aktuell bieten wir statt Veranstaltungen und persönlicher Termine andere Wege an, Fragen zur privaten Anlagesituation zu begleiten und Wissen weiter zu geben. Das reicht von Gutachten zur Qualität von Fondsdepots über Online-Termine und Workshops bis zu Video-Beiträgen über Partnerplattformen (aktuell zu Corona). In Kürze stehen auch Themen-Videos zur Verfügung, die verschiedene Anlagethemen behandeln. Fragen nehmen wir gern auf und behandeln sie in einem eigenen Beitrag, wenn sie von allgemeinem Interesse sind. Näheres erfragen Sie telefonisch über 02226 918405 oder per Mail über kewenig@finanz-verstand.de !

 

Fondsvergleich und Anlage heute – trotz Corona

Trotz Corona-Schockstarre: Finanzielle Fragen wie die eigene Altersvorsorge, fällige Lebensversicherungen oder Erbschaft beschäftigen Anleger*innen auch in diesen Zeiten. Ein Fondsvergleich_032020  von „alten Hits“ im Fondsbereich zeigt, dass auch in schwierigen Szenarien relativ stabile Anlagen möglich sind. Ein Kurzläuferfonds, verschiedene defensive und offensive Mischfonds sowie ein qualitativer europäischer Mischfonds belegen beispielhaft, dass zwar alles etwas in die Knie geht, aber mit den passenden Produkten weniger Stress und geringere Verluste möglich sind. Bewusst nenne ich hier nicht die jeweiligen Anbieter, sondern exemplarische Fonds, um Mut zur Anlage zu machen!
Eine eigene Strategie steht immer im Vordergrund, der Zeithorizont und die persönlichen Ziele bestimmen, wie Sie vorgehen. Größere Beträge investieren Sie aktuell eher schrittweise und zwar besonders den Aktienanteil, auch wenn es bei einer langen Anlagedauer kaum eine Rolle spielt, wann Sie investiert haben. Das gilt auch bei weniger schwankenden Anlagen – insgesamt kommt es vor allem auf gute Produkte an, die schon bewiesen haben, was sie in Krisen leisten können.
Regelmäßiges Sparen fürs Alter läuft auch bei schwankenden Kursen weiter, vielleicht stocken Sie sogar bei diesen Kursen etwas auf.
Entnahmen aus einem Depot für die Rentenphase profitieren jetzt von einer guten Struktur, defensiv geplanten monatlichen Auszahlungen, die bei fallenden Kursen nicht zu viel aus dem Vermögen verzehren und dem Mut, die Strategie beizubehalten.
Klar kann man auch verkaufen und irgendwann neu kaufen – aber die perfekten Investitionszeitpunkte trifft niemand (oder nur zufällig) und wenn es dumm läuft ist man gar nicht investiert. Eins ist klar, Aktienanlagen sind jenseits von 10 und 15 Jahren die ertragreichste Anlage, trotz Steuer, auch wenn es eben immer mal crasht. (vgl. das DAI Renditedreieck für Einmalanlagen)
Ob in der .com-Krise, der Finanzkrise oder jetzt – mittendrin kann sich niemand vorstellen, dass es wieder aufwärts geht. Und ja, diesmal ist es (wieder) etwas anders – Geschichte wiederholt sich eben nicht. Die Wirtschaft wird deutlich negative Spuren zeigen, über alle Branchen, bis hin zum Immobilienmarkt. Die Staatskassen stützen und verabschieden sich gerade von den eigenen Schuldenregeln, um die Gesellschaften zu stabilisieren. Welches die tiefsten Kurse sind, wissen wir heute auch noch nicht. Aber eins wissen wir: Es wird vorüber gehen und in ein paar Jahren rangiert auch Corona unter „es war einmal“. Das tröstet und gibt Zuversicht!
© Text und Foto, eigene Recherche, Renate Kewenig, Finanzbilderin, Finanzverstand®

Finanzfit®- Präsenzveranstaltungen bis auf weiteres abgesagt

Bis voraussichtlich Anfang Juli sagen wir alle geplanten Veranstaltungen ab – die digitalen Webinare sind in Produktion. Infos folgen.

 

Corona-Crash Teil 2 – Eiszeit im Depot!

Manches möchte man nicht erleben – und kann sich trotzdem nicht erwehren:

Die Kursstürze der letzten Tage sind auch für eine „alte Häsin“ der Finanzbranche heftig. Wenn ich mich erinnere: Als 2000 die “.com-Blase“ platzte rauschten die Kurse ab von knapp 8000 Punkten im DAX bis auf 2400 Anfang 2003 – wir wollen uns nicht vorstellen, dass die Märkte jetzt vergleichbar abrutschen…. danach dauerte es sechs Jahre, um das damalige All-time-high wieder zu erreichen. Und dann kam die Finanzkrise.
Ab da profitierten Anleger*innen – inklusive kleinerer Kurstäler – von 10 Jahren Aufwärtstrend und satten Gewinnen.
Manche, die lange Zeit haben, kaufen bereits, auch wenn eine alte Börsenregel sagt „Greife nie in ein fallendes Messer!“ – es könnte ja auch noch weiter nach unten gehen. Auch die „Bullenfalle“ trifft man in solchen Phasen, die „Bullen“ glauben, die Märkte drehen bereits und kaufen, während eigentlich der längerfristige negative Trend weiter anhält – und Kurse erstmal weiter sinken.
Die perfekten Zeitpunkte, um zu kaufen oder verkaufen trifft kaum jemand – immerhin können die, denen ein Aktieninvestment vor wenigen Wochen noch zu teuer war, jetzt langsam anfangen zu investieren. Oder teure Kaufpreise verbilligen. Defensive Positionen im Fondsbereich gehen zwischen 2 und 10% zurück, während der DAX in den letzten vier Wochen 32% verliert: eine gesunde Mischung in der persönlichen Strategie zahlt sich aus.
Auf jeden Fall sehen wir, dass die Themen der letzten Monate aktuell kaum noch greifen: Die eigene Gesundheit, die der Familie und Freunde, die Zukunft der Wirtschaft beschäftigen uns mehr, als Klima & Co. Egoismus ging vor Allgemeinheit, jetzt heißt es, Rücksicht nehmen. Konsum kommt zum Erliegen (es gibt Wichtigeres) und die Schwächen durch verschlafene Reformen zeigen sich zum Beispiel bei der Bildung: Digitalisierter Unterricht ist an Schulen und Unis unterentwickelt, wie schön wäre E-Learning in diesen Tagen! Dass unser tot gespartes Gesundheitssystem mit der Krise fertig wird, hoffen wir alle.
Die Globalisierung für die Corona-Krise verantwortlich zu machen, springt viel zu kurz: Viren kennen eben keine Grenzen, selbst wenn die engen Verbindungen dem Erreger erleichtern, die Welt zu erobern. Vielleicht führt diese Krise dazu, endlich Notwendiges zu modernisieren und Werte neu auszurichten. Hoffen wir, dass diese Pandemie nicht jahrelang unsere Gesellschaften lähmt – dann wird es eng.
© Foto und Text Renate Kewenig, Finanzbilderin, Finanzverstand®

Crashs sind nicht das Ende der Anlage-Welt und wie man Rückschläge mit einer persönlichen Strategie vermeidet…

Da ist er….der lange erwartete und befürchtete Crash – nach 10 Jahre Aufwärtstrend und Sorglosigkeit gehen jetzt die Kurse in großen Schritten abwärts! Der Coronavirus legt Lieferketten, Flugzeuge und Gesellschaften lahm, Bürger*innen hamstern Vorräte, Supermarktregale sind leer. Die Angst geht um!
Nein, ich weiß auch nicht, wie tief die Kurse noch sinken, seriös wird das keiner heute sagen können. Vorerst herrscht Unsicherheit, das lieben Börsen gar nicht. Weder wissen wir, wie lange der Virus uns noch bestimmt, noch wie groß die Bremsspuren in der Wirtschaft sein werden. Wir ahnen, dass die Kurse nicht nur aus psychologischen Gründen purzeln, sondern weil handfeste Umsatzeinbrüche in verschiedenen Branchen drohen. Bis hin zu Insolvenzen kleinerer oder nicht gut aufgestellter Unternehmen werden wir die Folgen spüren. Lange Markterfahrung – dies ist meine 4 ½ Krise in der Finanzbranche– spricht aber dafür, dass auch dies nicht das Ende der Anlage-Welt sein wird. Gerade schöne, lange Bullenmärkte, die kein Ende zu finden scheinen, suggerieren, Geldanlage sei ein Kinderspiel. War es die letzten10 Jahre ja auch – fast. Zwar gibt es keine „Milchmädchen“ mehr, aber den Effekt: Wenn auch alle die Aktien kaufen, die es sich eigentlich nicht leisten können und Risiken ignorieren, ist der nächste Crash nicht weit. Der Erreger führt uns vor, wie verletzlich wir in einer weltweit vernetzten Welt sind. Warum wir Epidemie-Szenarien nicht vorgeübt haben und Pandemie-Pläne überstürzt aktualisieren, wenn es den „Ernstfall“ gibt? Warum wir uns seit Jahren kaputtsparen und betriebswirtschaftliche Betrachtungen so stark werten, dass anderes nicht wichtig erscheint? Auch wenn die Grippe jedes Jahr viele Opfer kostet, mehr als der Virus bisher, so sind ihre Erreger eben medizinisch bekannt, Corona nicht.
Wie dem auch sei, Verluste tun natürlich weh, auch wenn sie eigentlich erst echte Verluste sind, wenn Sie in dem Augenblick das Geld benötigen und verkaufen.
Was heißt das jetzt für die aktuelle Geldanlage? Das kommt darauf an. Wer investiert ist und das Geld nicht braucht und einen langen Zeithorizont hat, kann abwarten oder zwischenzeitlich die Verluste begrenzen – also aussteigen. Da Anleger meist den „richtigen Einstieg“ verpassen und dann gar nicht investiert sind, muss dieser Schritt gut überlegt sein. Sobald sich herausstellt, dass wir nicht fast alle aussterben, sondern wahrscheinlich mit dem Virus künftig leben müssen und können– wie seit Jahren mit den Influenza-Viren auch – wird die Wirtschaft schrittweise wieder zum Alltag übergehen. Dann stellen wir fest, die Zinsen sind immer noch historisch niedrig und ohne irgendein Risiko geht anlegen nicht.
Wer investieren will, kann mutig schrittweise beginnen oder das „Pulver noch trocken halten“, also abwarten, bis mehr Klarheit herrscht. Die idealen Kauf- und Verkaufszeitpunkte – so zeigen Studien und Beratungserfahrung – erkennt niemand.
Wer sowieso regelmäßig investiert, zum Beispiel in Aktienfonds spart, kann sich über „billige Kaufkurse“ freuen und mehr Anteile erstehen – die bei steigenden Kursen vorteilhaft sind.
Wichtig: Checken Sie, ob Ihre Anlagepläne zu Ihren individuellen strategischen Zielen passen. Sind kurz- mittel- und langfristige Gelder vorgesehen? Dann können Sie auch diese Krise finanztechnisch gelassen, vielleicht sogar als Kaufgelegenheit betrachten. Und: Bleiben Sie gesund!
© Renate Kewenig, Finanzbilderin, Finanzverstand®