KLASI®-Prinzip – „Eselsbrücke“ für erfolgreiche Geldanlage

Spontan, flexibel, intuitiv – moderne Zeiten verlangen viele Eigenschaften, um Beruf, Familie und Freizeit gerecht zu werden. Doch was heißt das für Geldanlage? Vergleichen wir mit den Anlagen unserer Eltern und Großeltern: Sparbuch, Kapitallebensversicherung und Immobilie standen ganz weit oben, sicher und beständig.
Bei den Depotstrukturen großer, institutioneller Anleger in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts dominierten Anleihen und Aktien, das scheint aus heutiger Sicht einfach. Inzwischen leben wir in schnellen Zeiten, Computerhandel beschleunigt Kurse und Zinsen rückten in weite Ferne. Der Wunsch nach Rendite undStabilität führt nicht nur zu einer breiten Streuung innerhalb einer Anlageklasse, zum Beispiel bei Aktien, sondern auch über alle Anlageklassen hinweg: Rohstoffe, Kreditinvestments, Infrastruktur, außerbörsliche Beteiligungen, das Anlageuniversum ist riesig, die Welt hat sich verändert.

Und wie stehen die Privatanleger da? Etwas hilflos, wie es scheint. Einem unglaublichen Produktangebot, verschiedenen Interessen und digitalen Kanälen ausgesetzt, horten deutsche Sparer ihr Geld vor allem auf Sparbüchern und Girokonten – und das bei praktisch Nullzinsen. Was bedeutet das? Auch wenn der Betrag auf dem Konto gleich aussieht, die Inflation nagt an der Kaufkraft.

Um das eigene Kapital wachsen zu lassen, helfen eigenes Finanzwissen, strukturiertes Planen und Umsetzen. Statt spontan, flexibel und intuitiv irgendwelche Finanzangebote einzukaufen, nutzen Sie das KLASI-Prinzip.

Hinter jedem Buchstaben verbirgt sich ein wichtiger Schritt für die eigene Geldanlage:

K – für Kassensturz: Etwas Arbeit macht es, genau hinzuschauen und eine kleine, persönliche Einnahmen-Ausgaben-Bilanz zu erstellen. Online-Helfer unterstützen dabei und einmal erstellt, erleichtert der Überblick künftige persönliche Finanzentscheidungen.

L – für Liquidität: Viele kennen sie noch, die Daumenformel „2 bis 3 Monatsgehälter“ als Reserve für kurzfristige Ausgaben. Individuell unterschiedlich, aber immer wichtig, um im Notfall nicht an gebundene Anlagen zu müssen. Beträge für ein bis drei Jahre sollten ein kleines Plus bringen, ohne Schwankungsrisiken.

A – für Absichern: Bevor Geld angelegt werden kann, müssen Basisrisiken erkannt und bearbeitet werden. Brauche ich eine Absicherung für den Todesfall? Wie sieht die Altersvorsorge aus? Was ist mit Hausrat, Haftpflicht und Rechtsschutz? Reicht die gesetzliche Pflegeversicherung im Rahmen der Krankenkassebeiträge oder soll die Pflege privat aufgestockt werden? Dabei spielen nicht nur private, sondern auch berufliche Risiken, zum Beispiel bei Unternehmern eine Rolle.

Nachdem die Basis gelegt und klar ist, welche Gelder gebunden sind und für die täglichen Ausgaben sowie mögliche Risiken gebraucht werden, kommt die Kür:

S – für Strategie: Zum Anlageprozess gehören verschiedene Schritte, wie Zeithorizont, Anlagebetrag, Ziele, Renditeerwartung, Risikobereitschaft und die Umsetzung. Auch wenn bei der Anlage später Berater ins Spiel kommen sollen, bereiten Sie sich vor:

Wie ticke ich? Macht mich ein kurzfristiger Kursverlust nervös oder kann ich das einordnen? Welche Anlageziele gibt es und was ist mir wichtig? Spielt Nachhaltigkeit eine Rolle? Macht Geldanlage Spaß, soll sie in Eigenregie erfolgen? Will ich die Bank oder unabhängige Beratung nutzen? Bin ich technikaffin und setze auf Onlinelösungen?

Ist diese Kür bearbeitet, sind die Informationen gesammelt und die Fragen gelöst, kommt der finale Schritt (der oft viel zu lange heraus gezögert wird!):

I – Investieren: Immer wieder zeigt sich, dass dieser Schritt nicht folgt. Zugegeben, Geldanlage ist eine Entscheidung, die Folgen hat: Anlagebeträge verändern sich…hatte ich eben noch 100.000 Euro Erbschaft auf dem Tagesgeldkonto habe ich anschließend vielleicht Gebühren bezahlt, Ausgabeaufschläge oder Beratungshonorare wurden fällig. Eine gute Vorbereitung, klare Ziele und passende Umsetzung helfen, die eigenen Vorstellungen zu erreichen.

Fazit: Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuhe. Aber der Schritt vom Sparer zum Anleger führt zu einer erfolgreichen finanziellen Vorsorge. Wer ihn nicht geht, leistet der eigenen Altersarmut Vorschub. Staatliche Vorsorge schwächelt und persönliche Verantwortung muss sein.

Trauen Sie sich, bringen Sie Struktur in ihre finanziellen Pläne und ordnen Sie Ihren Zielen und Möglichkeiten die passenden Anlagen zu. Es lohnt sich!

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzbilderin, Finanzverstand 2020