Rente – das negative Image knacken!!

Rente, Rentner, Rentnerin – schon die Begriffe turnen ab! Alt sein, alt werden – als Kind ein tolles Ziel, ins Kino, Auto fahren, wählen, selbst bestimmen! Aber ab 25 beginnt es kritisch zu werden, erste Fältchen, der Körper altert, aber wir doch nicht! Fit bis ins hohe Alter, Klamotten wie die Twens!

Verhindert unser Jugendwahn, realistisch auf das Rentenalter zu blicken und vielleicht sogar, finanziell dafür rechtzeitig vorzusorgen? Verdrängung statt Akzeptanz?

Als ein Beispiel betrachte ich hier die „Wirkung“ von Kindererziehung. Das Narrativ dazu haben wir alle inhaliert, Frauen müssen arbeiten, wollen und sollen am Wirtschaftsleben teilhaben und andere für die Kindererziehung bezahlen – Kita, Tagesmutter, Privatschule. Änderungen im Familienrecht zementieren das Bild und erhöhen den Druck auf eigene Erwerbstätigkeit und Rentenpunkte. Akzeptanz von „Familienarbeit“ ist Fehlanzeige, und zwar insbesondere unter Frauen selbst. Stand früher schon Hausmütterchen gegen Karrierefrau, müssen sich heute Frauen (ja, erst recht auch manche Männer, diesen Beitrag bitte analog anwenden!“), die ein paar Jahre ihre Kinder „genießen“ wollen, beim Rest der Gesellschaft entschuldigen. Verrückte Welt!

Wenn auch insgesamt zu wenig, in einer deutschen Gesellschaft, deren Menschen der einzige Rohstoff sind, hat Politik ein Mindestmaß getan: Kinder schlagen ab 1992 mit je 3 Rentenpunkten zu Buche (bis 1992 nur 2,5). Das bedeutet, es wird so getan, als ob die hauptsächlich betreuende Person 3 Jahre lang jeweils durchschnittlich verdient hätte.

Die Regelaltersrente setzt mindestens fünf Jahre Einzahlung voraus, die mit 2 Kindern vor 1992 schon erfüllt wäre.

Es lohnt also, möglichst früh das Thema Rente in die Lebensplanung mit einzubeziehen, anstatt „das Alter“ zu verdrängen.

In meiner idealen Berufs- und Familienwelt gäbe es eine echte Wahlfreiheit, keine politischen Dogmen, immer mehr innere Emigration im Job und Stress in den Familien. Arbeiten wir dran!

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2021