Fragerunde: Neues Service-Format bei Finanzverstand

Gerade in diesen Zeiten fühlen sich viele Menschen unsicher und es kommt zu Kurzschlussreaktionen rund um das Thema Geld.

Die Fragerunde bietet Ihnen 30 Minuten, in denen ich Ihnen Ihre aktuellen Fragen beantworte.

Kosten: 59,–€, Buchung zunächst über das Kontaktformular, gern mit einem individuellen Terminwunsch.

Kommentar zu: ZDF – Die Wahrheit übers Erben

Journalistische Freiheit ist ein hohes Gut, das gilt für die Autoren/ Autorin des Features, das die Wahrheit übers Erben versprach.

Die Sendung enthielt auch viel Wahres: Erb- und schenkungsrechtliche Freibeträge an Kinder von 400.000,–€ zum Beispiel, die alle 10 Jahren jeweils steuerfrei bleiben.
Im Erklärteil von Uwe Ochsenknecht füllte sich ein Kristallglas mit offensichtlich gutem Whiskey schluckweise symbolisch um jeweils 800.000€ alle zehn Jahre. Damit hat ja wohl offensichtlich jedes Elternteil quasi gleichzeitig über einen längeren Zeitraum zu Lebzeiten „mit warmer Hand“ gegeben, steuerfrei.

Wahr ist auch, dass einem sehr kleinen Teil der Gesellschaft der Großteil des Vermögens gehört. Vermögen, dass vor allem in Unternehmen gebunden ist, aber über unterschiedliche Konstruktionen auch das private Vermögen mehrt. Steuergestaltung ermöglicht im Erbfall geringe oder keine Steuerzahlung.
Oder die Tatsache, dass viele Reiche vernetzt sind, unter anderem über ihre Ausbildung, zum Beispiel das Internat Schloß Salem am Bodensee und damit qua Geburt, vom Start weg, Privilegien genießen. Dass mit den Privilegien auch Pflichten und Risiken, zum Beispiel als Arbeitgeber verbunden sind, wird nur im Nebensatz erwähnt.

Grundthema des gesamten Beitrages: Ist es gerecht, reich geboren zu werden, ohne eigene Leistung ein vermögendes Leben zu führen, während der große Rest der Bevölkerung da nie hinkommt?

Beispiele vor allem junger Leute mit Einkommen von 1400 bis 2400 €, in Berufen wie Verkäuferin oder Taxiunternehmer, die kein Vermögen erben, geschweige erreichen werden, stellten den Gegenpol dar: Wahr ist, hohe Mieten und Immobilienpreise verhindern schönes Wohnen oder Eigentumserwerb für viele, gerade in Ballungsgebieten, und nicht alle Eltern haben etwas zu vererben.

Aber mein Eindruck war, hier wird der alte Traum der Menschheit nach Gleichheit zelebriert, schon die politischen Versuche des Kommunismus sind gescheitert. Schön nachzuvollziehen in George Orwell’s “Animal Farm“ – alle sind gleich, aber einige sind gleicher. Böswillig könnte man es auch Anstiftung zum Klassenhass nennen. Oder ist es die gute alte Neiddebatte? Dem Sinne nach: Ich bin so alt wie Du, habe es aber viel schlechter, weil mein Papa nicht reich ist! Das ist ungerecht!

Mit der Gerechtigkeit ist es so eine Sache, es gibt sie nicht. Der Staat versucht, Ausgleiche zu schaffen mit Sozialsystemen, Sparförderung oder hoffentlich bald mal wieder sozialem Wohnungsbau. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kluft verschärft, auch das ist wahr. Vor allem die Mittelschicht zahlt die steuerliche Zeche, sie kann nicht ins Ausland abwandern oder eine Stiftung gründen. Gerade dort wären Steuerentlastungen sinnvoll.

Wer aber nach dem einfachen Prinzip: Nehmt es den Reichen weg! agiert, wird bald den Wegzug von Arbeitsplätzen beklagen.

Um zum Erben zurück zu kommen: Wir wollen nicht vergessen, dass vorhandenes Vermögen schon mehrfach besteuert ist – Kapitalerträge, Gewinne, Einkommen um nur einige Töpfe zu nennen. Und das gilt für alle Erblasser und Erblasserinnen! Dabei leisten die Reichen auch ihren Beitrag über die bestehenden Besteuerungswege. Abgesehen von Spenden und anderem karitativen Engagement.

Ich stelle mir die Frage, ob der Autor, der im Beitrag oft auf die Netzaktivitäten des Kögelerben verweist, der dort regelmäßig sein schönes Leben postet, ein Neidproblem hat?

Oder hat er verpasst, dass der Wahlkampf schon eine Weile vorbei ist?

 

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2021

Rente – das negative Image knacken!!

Rente, Rentner, Rentnerin – schon die Begriffe turnen ab! Alt sein, alt werden – als Kind ein tolles Ziel, ins Kino, Auto fahren, wählen, selbst bestimmen! Aber ab 25 beginnt es kritisch zu werden, erste Fältchen, der Körper altert, aber wir doch nicht! Fit bis ins hohe Alter, Klamotten wie die Twens!

Verhindert unser Jugendwahn, realistisch auf das Rentenalter zu blicken und vielleicht sogar, finanziell dafür rechtzeitig vorzusorgen? Verdrängung statt Akzeptanz?

Als ein Beispiel betrachte ich hier die „Wirkung“ von Kindererziehung. Das Narrativ dazu haben wir alle inhaliert, Frauen müssen arbeiten, wollen und sollen am Wirtschaftsleben teilhaben und andere für die Kindererziehung bezahlen – Kita, Tagesmutter, Privatschule. Änderungen im Familienrecht zementieren das Bild und erhöhen den Druck auf eigene Erwerbstätigkeit und Rentenpunkte. Akzeptanz von „Familienarbeit“ ist Fehlanzeige, und zwar insbesondere unter Frauen selbst. Stand früher schon Hausmütterchen gegen Karrierefrau, müssen sich heute Frauen (ja, erst recht auch manche Männer, diesen Beitrag bitte analog anwenden!“), die ein paar Jahre ihre Kinder „genießen“ wollen, beim Rest der Gesellschaft entschuldigen. Verrückte Welt!

Wenn auch insgesamt zu wenig, in einer deutschen Gesellschaft, deren Menschen der einzige Rohstoff sind, hat Politik ein Mindestmaß getan: Kinder schlagen ab 1992 mit je 3 Rentenpunkten zu Buche (bis 1992 nur 2,5). Das bedeutet, es wird so getan, als ob die hauptsächlich betreuende Person 3 Jahre lang jeweils durchschnittlich verdient hätte.

Die Regelaltersrente setzt mindestens fünf Jahre Einzahlung voraus, die mit 2 Kindern vor 1992 schon erfüllt wäre.

Es lohnt also, möglichst früh das Thema Rente in die Lebensplanung mit einzubeziehen, anstatt „das Alter“ zu verdrängen.

In meiner idealen Berufs- und Familienwelt gäbe es eine echte Wahlfreiheit, keine politischen Dogmen, immer mehr innere Emigration im Job und Stress in den Familien. Arbeiten wir dran!

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2021

Roboadvisor – Alternative der Zukunft?

Das Kunstwort „Roboadvisor“ begegnet Anlegerinnen und Anlegern in den letzten Jahren immer öfter: Es setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen für „Roboter“ und „Berater“. Aber funktioniert Individualität durch Technik?

Der Trend entstand in den USA nach der Finanzkrise, nachdem die Branche massiv Vertrauen verloren hatte und findet auch bei uns immer mehr Freunde. Die Idee kombiniert automatisierte Prozesse mit niedrigen Kosten für die Produkte und Dienstleistungen.

Im Kern nutzen Anleger einen softwaregestützten, stringenten Weg, der ihre Daten abfragt und passende Depotvorschläge generiert. Depoteröffnung und Investition erfolgen relativ einfach, ein Online-Zugriff auf die Depots ermöglicht Durchblick zu jeder Zeit.

Anbieter benötigen klassische Zulassungen, je nach Tätigkeit: Geht es „nur“ um die Beratung und Vermittlung von Investmentfonds – übrigens einschließlich ETF’s – unterliegen sie der Gewerbeordnung, agieren sie darüber hinaus und verwalten Depots für ihre Kunden, benötigen sie eine Zulassung nach dem Kreditwesengesetz.

Für Kunden immer interessant: Die Haftung – wer trägt also die Verantwortung, wenn eine Anlage nicht passt? Das kommt darauf an: Erteilt ein Kunde einen konkreten Auftrag für selbst gewählte Produkte – eine „execution only“, der Anbieter führt also nur aus – gilt die eigene Verantwortung.

Als Beispiel: Die Auswahl von Anlageprodukten bei einer Direktbank im eigenen Depot, seien es aktive Investmentfonds, ETF’s oder Aktien. Falsch gewählt? Pech gehabt.

Robos setzen immer eigene Daten voraus, neben den allgemeinen wie Name, Adresse auch individuelle: Anlagehorizont, Anlagebetrag oder Risikofragen. Durch diese Datenerfassung – in der persönlichen Finanzberatung seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben – erfüllen die Online-Datenstrecken die Kriterien einer Online-Beratung, die individuell passende Produkte vorschlägt und damit greifen die entsprechenden Haftungsregeln. Für Verbraucher eine gute Nachricht.

Die noch jungen Fintechs und auch etablierte Banken, die zunehmend Roboadvisory anbieten, parieren damit die rechtlichen Anforderungen der Beratung und den entsprechenden Aufwand. Über standardisierte, kostengünstige und relativ schlanke Wege erfüllen sie Auflagen und „managen die Kunden“. Aber auch klassische „menschliche Berater“ kommen schon seit Jahren nicht mehr ohne eine hochwertige Software aus, die Prozesse und Entscheidungen erleichtert und dokumentiert. Der Kostendruck führt zu Lösungen, die der Finanzbranche bei sinkenden Einnahmen ein rentables Geschäftsmodell erlauben. Tausende Bankberater suchen gerade neue Jobs, da die gesamte Branche im Umbruch ist. Das ebnet Alternativen den Weg.

Sind Robos für Verbraucher die besseren Berater? Da drängt sich gleich der schöne Spruch „Garbage in – garbage out“ (Müll rein – Müll raus) auf – die Qualität der Depot- und Produktangebote hängt von der Auswahl, der Programmierung und den Menschen dahinter ab. Günstige und vor allem transparente Kosten stellen ein gewichtiges Kaufargument dar – Verbraucherschützer weisen immer wieder darauf hin. Für die Beraterbranche gilt: Je geringer der individuelle Aufwand pro Kunde, unter anderem durch lange und/oder viele Beratungsgespräche, desto eher kann trotzdem Geld verdient werden. Und seien wir ehrlich: Für ähnliche Kunden eignen sich auch ähnliche Lösungen. Intelligente Konzepte, die viele Depotstrukturen anbieten, Risikokontrolle berücksichtigen und damit zwar automatisiert, aber trotzdem individuell agieren, finden zu allererst bei jüngeren, technikaffinen Menschen Zuspruch, aber sicher auch bald in weiteren Zielgruppen. Der Markt entscheidet in den kommenden Jahren, in welchem Maße die neuen Lösungen Marktanteile erringen. Besonders in schwierigen Börsenzeiten trennt sich hier die Spreu vom Weizen.

Fazit: Was hier in Deutschland erst beginnt, löst vielleicht das Problem, das „normale Anleger“ kaum noch gute Beratung vorfinden, weil sie sich für die Branche vermeintlich nicht lohnt. Aber nur wenige Kunden – auch wenn künftig mehr Finanzbildung stärker über Chancen und Risiken aufklärt – legen am Ende selbst ihre Gelder an. Zu wenig eigene Kompetenz oder einfach nur Arbeitsteilung bescheren der Finanzbranche auch künftig Kunden. Eine Standardisierung ermöglicht gute Finanzlösungen für Alle. Im Ursprungsland der Roboadvisors, den USA, gehört auch die Anlage größerer Beträge über Online-Wege zum Alltag. Wenig Zeit und niedrige Kosten treiben die Nachfrage auf Kundenseite. Wenn die Ergebnisse stimmen, stärken sie den Ruf und die Akzeptanz moderner, technisch unterstützter Finanzberatung.

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2020

Neu: Online – Themen – Workshops ab Oktober

Nicht Jede und Jeder will gerade einen größeren Betrag aus Erbschaft, Versorgungsausgleich oder Lebensversicherung anlegen und sucht ein Gesamtcoaching, sondern es stehen eher einzelne Themen auf der Agenda. Daher stehen ab Oktober kurze
OnlineThemen – Workshops zur Verfügung!

Für 1 – bis 3 Personen

Dauer: 90 Minuten

Termine: Nach Vereinbarung, buchen Sie Ihre passende Zeit!

Themen:
Das KLASI-Prinzip – schrittweise zur eigenen Geldanlage

Investmentfonds kompakt

Nachhaltig Vermögen aufbauen: Kinder, Rente, Hauskauf

Spezial
Für Investmentclubs oder Aktieninteressierte: Aktienauswahl – Worauf kommt es an?

Ihr Thema ist nicht dabei? Sprechen Sie uns an, die Liste ist nicht abschließend.

 

Kosten: 75 € pro Person, inkl. ges. MwSt
Das Coaching findet mit Blizz statt, der Link wird nach Zahlung der Rechnung individuell zugemailt und berechtigt zur einmaligen Teilnahme. Die Kosten schließen ein kleines handout mit ein.

Anfrage und Anmeldung unter kewenig@finanz-verstand.de

Infos zur Referentin über www.finanz-verstand.de

Finanzfit® Fondsidee: Nordea Emerging Stars Equity Fonds

In vielen Depots der – immer noch zu wenigen – Aktien und Aktienfondsbesitzer* finden sich deutsche Titel, seltener europäische oder internationale Werte. Einerseits hilft es, Unternehmen zu kennen, andererseits hilft es vor allem, breit zu streuen. Warum also nicht in die Ferne schweifen, in die weltweit jungen, sich entwickelnden Märkte? Vor allem, wer lange Zeit hat, findet mit einem Emerging Markets-Fonds eine interessante Anlageidee, da wo eigene Recherche an seine Grenzen stößt.

Nordea Investments und sein „nordischer Ansatz“ berücksichtigt schon nachhaltige Ideen lange bevor sich das Thema verbreitete. Mit einem starken Anteil in Asien, im Finanz- und IT Bereich greift der Emerging Stars Equity Fonds entscheidende Zukunftsthemen und -regionen auf, gepaart mit einem aktiven ESG-Ansatz. Außerdem managen zwei Frauen – Juliana Hansveden und Emily Leveille – den Aktienfonds, ebenso wie einen neuen Gender-Fonds. Aktuell beantwortete mir der Nordea Deutschland Chef, Dan Sauer, einige Fragen:

Warum kann die Nordea Fondspalette besonders für Frauen interessant sein?

Dan Sauer: Offen gestanden, habe ich mir diese Frage nie gestellt, da gute Fonds aus meiner Sicht keine Frage des Geschlechts sind. Allerdings ist die Frage mehr als gerechtfertigt, insbesondere im Hinblick auf das Geschlechter-Ungleichgewicht, das nach wie vor in unserer Branche vorherrscht. Als nordisches Unternehmen hat Gleichberechtigung für uns einen hohen Stellenwert. So ist Nordea zum vierten Mal in Folge im Bloomberg Equality Index vertreten. Dieser Index misst die Gleichstellung der Geschlechter anhand verschiedener Kriterien, zum Beispiel weibliche Führung und Talent-Pipeline, Lohn- und Geschlechtergleichheit, eine integrative Kultur oder Richtlinien für sexuelle Belästigung.

 

Welche Fondsidee aus ihrem Hause finden Sie für die Generation YZ besonders interessant?

Dan Sauer: Immer mehr Studien zeigen, dass junge Menschen im Alltag zu mehr Nachhaltigkeit tendieren. Sie essen weniger Fleisch, beschäftigen sich mit Themen wie der Verschmutzung der Ozeane durch Plastik oder der weltweiten Abholzung und kaufen, wann immer möglich, biologische Produkte. Diese nachhaltige Grundeinstellung hat auch immer mehr Einfluss auf ihr Investmentverhalten. Anlagelösungen mit Ausrichtung auf Nachhaltigkeit rücken daher immer stärker in den Fokus. Wir bieten bereits seit vielen Jahren Fonds in diesem Bereich an – so zum Beispiel unsere STARS Fonds, bei denen ESG (Environment, Social und Governance) ein fest integrierter Bestandteil des Investmentprozesses ist. Die beiden Dreiecke formen als Einheit den Stern, der die Integration von ESG im Investmentansatz illustrieren soll.

Darüber hinaus ist für die jüngere Anlegergeneration natürlich auch das Thema Sicherheit wichtig. Hier haben wir mit unseren Multi Asset Lösungen interessante Angebote. Unser Motto bei diesen Produkten lautet „Stabilität. Immer“. Den Regenschirm kauft man vor dem Unwetter, nicht danach.

Vielen Dank, Herr Sauer!

Übrigens weist der Emerging Stars Equity einen weitaus besseren CO2-Fußabdruck auf, als sein Vergleichsindex und Morningstar bewertet den Fonds mit besten 5 Sternen.

Die Grafik vergleicht über 5 Jahre den Nordea Emerging Stars Equity (orange)mit zwei Schwellenländer ETF’s und dem DAX (weil ihn jede*r kennt – grün).

Sie demonstriert zwei Dinge: Aktives Management kann von Vorteil sein, trotz erhöhter interner Kosten im Vergleich zu einem Indexfonds. Und: Der Emerging Stars ist bei fast gleicher Schwankung (Volatilität) wie der DAX erheblich besser.

Fazit: Im Depot geeignet bei langer Anlagedauer – für die Altersvorsorge, als Sparplan oder auch im Depot der Eltern/ Großeltern, wenn der Anteil nicht gebraucht wird, aber vielleicht vererbt werden kann. Mindestens 10 Jahre Zeit sollte für Aktieninvestments immer vorhanden sein, wie das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts immer wieder zeigt, steht bei viel Zeit die Rendite auf „grün“.

 

*Die Schreibweise in der maskulinen Form ist lediglich wegen der leichteren Lesbarkeit gewählt.
Die Antworten wurden redaktionell leicht gekürzt.
Quellen: Grafik Stars Nordea, Fondsvergleich eigene Recherche MSC/ FK

© Finanzverstand Renate Kewenig

 

Online Finanzsalon – Start zum regelmäßigen Austausch!

Ab 7. Juli treffen sich interessierte Frauen zum Online-Finanz-Austausch im Finanzsalon. Erfahrungen, Fragen und fachliche Expertise: Bequem von zu Hause!

Den kostenlosen Link gibt es unter kewenig@finanz-verstand.de

 

Finanzfit® Fondsidee: Pictet Water Fonds

„Verlieben Sie sich nie in eine Aktie“ lautet eine der Börsenregeln. Ich gebe es zu: Seit fast 20 Jahren liebe ich den Pictet Water Fund! (Aber das ist ja auch ein Fonds…)
Die gute Nachricht ist: Diese Liebe wurde bisher eigentlich nie enttäuscht. Schwankungen gab es und wird es immer geben, aber wer in ein anlagetechnisch bisher enges Thema investiert, weiß das. Anfang des neuen Jahrtausends gab es für den Fonds praktisch keine Konkurrenz und die Idee, in einen der lebenswichtigsten Bereiche der Welt zu investieren, überzeugt mich noch immer.
 Das Foto zeigt den Lac de Carcès, ein Wasserreservoir in der Provence, der zu dem Zeitpunkt gut gefüllt war. Wir haben ihn auch schon fast leer erlebt und dann begreifen auch wir wassertechnisch verwöhnten Nordeuropäer, dass frei verfügbares Wasser, in guter Qualität nicht selbstverständlich ist. In Forschung, Wiederaufbereitung, Entsalzung, Infrastruktur zu investieren, um nur einige Bereiche zu nennen, ist jetzt schon wichtig und wird es immer mehr.
Aktuell erhielt ich auf meine Fragen, was den Fonds speziell für Frauen interessant macht, wie das Management mit kritischen Einwänden zu Flaschenwasser (z.B. Nestlé, Danone) umgeht und wie der Fonds seine Rolle in der Zukunft des Wassers sieht, folgende Antworten*:
Warum ist aus Ihrer Sicht der Pictet Water als aktiver Fonds besonders für Frauen geeignet?
Eveline Benzschawel, Senior Marketing Manager Deutschland: Wir haben festgestellt, dass es oft gerade die Frauen sind, die nachhaltige und ökologische Kriterien verbunden mit zukunftsorientierten Themen bei ihrer Geldanlage berücksichtigen möchten. All dies bietet der Pictet-Water Fonds, da es sich zum Einen um ein Thema handelt, das auch für die nächsten Generationen von enormer Wichtigkeit sein wird – zum Anderen wird bei diesem Fonds der Nachhaltigkeitsbegriff an vielen Stellen berücksichtigt. Das Anlagethema „Wasser“ ist an sich schon nachhaltig, da es hier um Lösungen für die zukünftige globale Wasserherausforderung geht. Zusätzlich wenden wir auch bei der Auswahl der Fondspositionen strenge Nachhaltigkeitskriterien an.
Der Pictet Water ist ein „Urgestein“ der nachhaltigen Investments, bei dem Thema Wasser stoße ich immer wieder auf kritische Anmerkungen, Beispiel Nestlé/ Brunnen/ Flaschenwasser. Wie gehen Sie damit um?
Simon Frank, Senior Investment Advisor: Der Fokus des Fonds liegt auf den Bereichen Wassertechnologie (Konsumenten- und Industrieanwendungen, Überwachung & Tests), Wasserversorgung (Regulierte Wasserversorger, Konzessionen in Europa und Schwellenländern) und Umweltdienstleistungen (insb. Abfall- und Wasseraufbereitung), während Nahrungsmittelproduzenten wie Nestle oder Danone aufgrund mangelnder „thematischer Reinheit“ nicht im Portfolio zu finden sind. Pictet-Water investiert ausschließlich in Unternehmen, die mindestens 20% Ihres Unternehmenswertes mit Wasser-relevanten Produkten und Dienstleistungen erwirtschaften, unsere hohen ESG Kriterien erfüllen, nachhaltiges, überdurchschnittliches Wachstum aufweisen, eine hohe Qualität hinsichtlich Geschäftsmodell, Bilanz und Management erfüllen und gleichzeitig attraktiv bewertet sind. Zudem müssen die Unternehmen mit ihren Aktivitäten dazu beitragen, die mit Wasser verbundenen Probleme (bspw. Zugang zu sauberem Wasser, Sicherstellung der Versorgung, etc.) der Welt zu lösen.
Wasser ist eines der Themen mit „Sprengkraft“ der nächsten Jahrzehnte – gerade die Millenials blicken auf ESG, stärker als frühere Generationen. Wie schätzen Sie die Lösungen für das Problem in Zukunft ein?
Simon Frank, Senior Investment Advisor: Absolut, Wasser ist ein ganz elementares Grundbedürfnis für Leben auf der Erde und Pictet-Water trägt dazu bei, die damit verbundenen Probleme weltweit zu lösen, indem Unternehmen mit nachhaltigen Lösungen finanziert werden. Daher kann man Pictet-Water auch als einen sog. „Impact“ Fonds bezeichnen, der einen positiven Beitrag zu bestimmten Sustainable Deve-lopment Goals (Nachhaltige Entwicklungsziele) der Vereinten Nationen leisten möchte. Die Pictet Gruppe mit ihrer mehr als 200- jährigen Geschichte hatte schon immer einen großen Fokus auf Nachhaltigkeit. Zukünftig ist davon auszugehen, dass die Bedeutung von ESG und „Impact Investing“, d.h. Investitionen mit einem positiven Beitrag zu gewissen ESG Zielen, weiter zunehmen wird und wir begrüßen diese Entwicklung ausdrücklich.
Fazit: Der global investierende Fonds setzt mit seiner positiven, fundamentalen Bottom-Up Auswahl vor allem auf Unternehmen., die in Wassertechnologien (Konsum- und Industrieanwendungen, Überwachung, Landwirtschaft), Wasserversorgung (Regulierte Versorger) und Umweltdienstleistungen (Abfallmanagement, Wasseraufbereitung, Consulting) aktiv sind und von den strukturellen Wachstumstrends profitieren.
Er strebt neben einer attraktiven finanziellen Rendite einen positiven Beitrag („Impact“) zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks der Menschheit an und investiert in die gesamte Wertschöpfungskette rund um das Thema Wasser.
Das sehr konzentrierte Portfolio aus 50 bis 60 Titeln verfolgt eine langfristige Strategie und sieht sich als verantwortungsbewusster Investor in den betreffenden Unternehmen.
Anmerkung: Der Beitrag stellt keine Anlageberatung oder Kaufempfehlung dar. Individuelle Voraussetzungen und gesetzliche Vorgaben sind vor einem Investment zu beachten.
*Die Antworten wurden redaktionell leicht gekürzt.

© Foto_Text Finanzverstand Renate Kewenig

 

 

 

Online-Training, Gutachten und Beiträge – Finanzfit® durch die Krise

Wenn’s um Geld geht, spielt Vertrauen eine große Rolle. Dabei hilft der persönliche Kontakt, denn der „Bauch“ funktioniert nicht digital. Aktuell bieten wir statt Veranstaltungen und persönlicher Termine andere Wege an, Fragen zur privaten Anlagesituation zu begleiten und Wissen weiter zu geben. Das reicht von Gutachten zur Qualität von Fondsdepots über Online-Termine und Workshops bis zu Video-Beiträgen über Partnerplattformen (aktuell zu Corona). In Kürze stehen auch Themen-Videos zur Verfügung, die verschiedene Anlagethemen behandeln. Fragen nehmen wir gern auf und behandeln sie in einem eigenen Beitrag, wenn sie von allgemeinem Interesse sind. Näheres erfragen Sie telefonisch über 02226 918405 oder per Mail über kewenig@finanz-verstand.de !

 

Fondsvergleich und Anlage heute – trotz Corona

Trotz Corona-Schockstarre: Finanzielle Fragen wie die eigene Altersvorsorge, fällige Lebensversicherungen oder Erbschaft beschäftigen Anleger*innen auch in diesen Zeiten. Ein Fondsvergleich_032020  von „alten Hits“ im Fondsbereich zeigt, dass auch in schwierigen Szenarien relativ stabile Anlagen möglich sind. Ein Kurzläuferfonds, verschiedene defensive und offensive Mischfonds sowie ein qualitativer europäischer Mischfonds belegen beispielhaft, dass zwar alles etwas in die Knie geht, aber mit den passenden Produkten weniger Stress und geringere Verluste möglich sind. Bewusst nenne ich hier nicht die jeweiligen Anbieter, sondern exemplarische Fonds, um Mut zur Anlage zu machen!
Eine eigene Strategie steht immer im Vordergrund, der Zeithorizont und die persönlichen Ziele bestimmen, wie Sie vorgehen. Größere Beträge investieren Sie aktuell eher schrittweise und zwar besonders den Aktienanteil, auch wenn es bei einer langen Anlagedauer kaum eine Rolle spielt, wann Sie investiert haben. Das gilt auch bei weniger schwankenden Anlagen – insgesamt kommt es vor allem auf gute Produkte an, die schon bewiesen haben, was sie in Krisen leisten können.
Regelmäßiges Sparen fürs Alter läuft auch bei schwankenden Kursen weiter, vielleicht stocken Sie sogar bei diesen Kursen etwas auf.
Entnahmen aus einem Depot für die Rentenphase profitieren jetzt von einer guten Struktur, defensiv geplanten monatlichen Auszahlungen, die bei fallenden Kursen nicht zu viel aus dem Vermögen verzehren und dem Mut, die Strategie beizubehalten.
Klar kann man auch verkaufen und irgendwann neu kaufen – aber die perfekten Investitionszeitpunkte trifft niemand (oder nur zufällig) und wenn es dumm läuft ist man gar nicht investiert. Eins ist klar, Aktienanlagen sind jenseits von 10 und 15 Jahren die ertragreichste Anlage, trotz Steuer, auch wenn es eben immer mal crasht. (vgl. das DAI Renditedreieck für Einmalanlagen)
Ob in der .com-Krise, der Finanzkrise oder jetzt – mittendrin kann sich niemand vorstellen, dass es wieder aufwärts geht. Und ja, diesmal ist es (wieder) etwas anders – Geschichte wiederholt sich eben nicht. Die Wirtschaft wird deutlich negative Spuren zeigen, über alle Branchen, bis hin zum Immobilienmarkt. Die Staatskassen stützen und verabschieden sich gerade von den eigenen Schuldenregeln, um die Gesellschaften zu stabilisieren. Welches die tiefsten Kurse sind, wissen wir heute auch noch nicht. Aber eins wissen wir: Es wird vorüber gehen und in ein paar Jahren rangiert auch Corona unter „es war einmal“. Das tröstet und gibt Zuversicht!
© Text und Foto, eigene Recherche, Renate Kewenig, Finanzbilderin, Finanzverstand®

Finanzfit®- Präsenzveranstaltungen bis auf weiteres abgesagt

Bis voraussichtlich Anfang Juli sagen wir alle geplanten Veranstaltungen ab – die digitalen Webinare sind in Produktion. Infos folgen.

 

Crashs sind nicht das Ende der Anlage-Welt und wie man Rückschläge mit einer persönlichen Strategie vermeidet…

Da ist er….der lange erwartete und befürchtete Crash – nach 10 Jahre Aufwärtstrend und Sorglosigkeit gehen jetzt die Kurse in großen Schritten abwärts! Der Coronavirus legt Lieferketten, Flugzeuge und Gesellschaften lahm, Bürger*innen hamstern Vorräte, Supermarktregale sind leer. Die Angst geht um!
Nein, ich weiß auch nicht, wie tief die Kurse noch sinken, seriös wird das keiner heute sagen können. Vorerst herrscht Unsicherheit, das lieben Börsen gar nicht. Weder wissen wir, wie lange der Virus uns noch bestimmt, noch wie groß die Bremsspuren in der Wirtschaft sein werden. Wir ahnen, dass die Kurse nicht nur aus psychologischen Gründen purzeln, sondern weil handfeste Umsatzeinbrüche in verschiedenen Branchen drohen. Bis hin zu Insolvenzen kleinerer oder nicht gut aufgestellter Unternehmen werden wir die Folgen spüren. Lange Markterfahrung – dies ist meine 4 ½ Krise in der Finanzbranche– spricht aber dafür, dass auch dies nicht das Ende der Anlage-Welt sein wird. Gerade schöne, lange Bullenmärkte, die kein Ende zu finden scheinen, suggerieren, Geldanlage sei ein Kinderspiel. War es die letzten10 Jahre ja auch – fast. Zwar gibt es keine „Milchmädchen“ mehr, aber den Effekt: Wenn auch alle die Aktien kaufen, die es sich eigentlich nicht leisten können und Risiken ignorieren, ist der nächste Crash nicht weit. Der Erreger führt uns vor, wie verletzlich wir in einer weltweit vernetzten Welt sind. Warum wir Epidemie-Szenarien nicht vorgeübt haben und Pandemie-Pläne überstürzt aktualisieren, wenn es den „Ernstfall“ gibt? Warum wir uns seit Jahren kaputtsparen und betriebswirtschaftliche Betrachtungen so stark werten, dass anderes nicht wichtig erscheint? Auch wenn die Grippe jedes Jahr viele Opfer kostet, mehr als der Virus bisher, so sind ihre Erreger eben medizinisch bekannt, Corona nicht.
Wie dem auch sei, Verluste tun natürlich weh, auch wenn sie eigentlich erst echte Verluste sind, wenn Sie in dem Augenblick das Geld benötigen und verkaufen.
Was heißt das jetzt für die aktuelle Geldanlage? Das kommt darauf an. Wer investiert ist und das Geld nicht braucht und einen langen Zeithorizont hat, kann abwarten oder zwischenzeitlich die Verluste begrenzen – also aussteigen. Da Anleger meist den „richtigen Einstieg“ verpassen und dann gar nicht investiert sind, muss dieser Schritt gut überlegt sein. Sobald sich herausstellt, dass wir nicht fast alle aussterben, sondern wahrscheinlich mit dem Virus künftig leben müssen und können– wie seit Jahren mit den Influenza-Viren auch – wird die Wirtschaft schrittweise wieder zum Alltag übergehen. Dann stellen wir fest, die Zinsen sind immer noch historisch niedrig und ohne irgendein Risiko geht anlegen nicht.
Wer investieren will, kann mutig schrittweise beginnen oder das „Pulver noch trocken halten“, also abwarten, bis mehr Klarheit herrscht. Die idealen Kauf- und Verkaufszeitpunkte – so zeigen Studien und Beratungserfahrung – erkennt niemand.
Wer sowieso regelmäßig investiert, zum Beispiel in Aktienfonds spart, kann sich über „billige Kaufkurse“ freuen und mehr Anteile erstehen – die bei steigenden Kursen vorteilhaft sind.
Wichtig: Checken Sie, ob Ihre Anlagepläne zu Ihren individuellen strategischen Zielen passen. Sind kurz- mittel- und langfristige Gelder vorgesehen? Dann können Sie auch diese Krise finanztechnisch gelassen, vielleicht sogar als Kaufgelegenheit betrachten. Und: Bleiben Sie gesund!
© Renate Kewenig, Finanzbilderin, Finanzverstand®

Finanzfit®-Fondsidee: Invesco Europa Core Aktienfonds

Aktive Fonds stehen in den letzten Jahren schwer unter Beschuss wegen ihrer Kosten – sowohl beim Kauf mit einem einmaligen Ausgabeaufschlag bis zu 5% und auch höheren Gesamtkosten. ETF’s – also die börsennotierten passiven Indexfonds – sehen auf der Kostenseite zunächst besser aus. Richtig ist, Kosten senken die Rendite – wenn es aber gelingt, aktive Produkte zu finden, die trotz Kostenquote einen Mehrwert bieten, kann das eine clevere Lösung für Geldanlage sein.
Seit Anfang der Neunziger befindet sich der Invesco Europa Core – ein aktiver europäischer Aktienfonds – am Markt, der schon während meiner aktiven Zeit als Beraterin viele Kund*innen glücklich gemacht hat. Ob als Teil eines breiteren Fondsportfolios oder als Einstieg mit einem Sparplan, auch gerne als VL (Vermögenswirksame Leistung), lieferte er sehr gute Ergebnisse. Aktuell beim Ratinghaus Morningstar mit „Silver“ gelistet und mit der €uro-Fondsnote 1 bewertet ergibt eine eigene Recherche: Verglichen über die letzten 10 Jahre mit dem DAX (ja, nicht der Vergleichsindex, aber für die meisten Menschen eine bekannte Größe) und zwei ETF’s (Invesco MSCI ETF und ishares Core MSCI Europe ETF) weist der aktiv gemanagte Invesco Europa Core eine deutlich bessere Performance auf. Mit 160 %* und einer – für einen Aktienfonds relativ geringen – Schwankung von 13* (gegenüber 135%/ 19 und 120%/ 16) liefert er einen erfreulichen Beitrag zur Vermögensbildung. Übrigens: Die ausgewiesenen Ergebnisse bei Investmentfonds haben die Kosten bereits berücksichtigt.

Aktuell erhielt ich auf meine Fragen, was den Fonds speziell für Frauen interessant macht, wie Nachhaltigkeit berücksichtigt wird und wie sich der Brexit auf die Fondsgewichtung auswirken wird (historisch und aktuell ist Großbritannien mit ca. 27% gewichtet) aus dem Hause Invesco sinngemäß folgende Antworten (vielen Dank dafür!):
Anleger, denen die Reduzierung des Risikos wichtig ist, finden mit der Low Volatility-Strategie des Fonds eine Lösung, die das Ziel verfolgt, eine deutlich geringere Schwankung als der europäische Aktienmarkt aufzuweisen. Mit einem systematischen Multi-Faktor-Ansatz wird die Attraktivität von Aktien eingeschätzt, außerdem ist der Fonds währungsgesichert. „Eine solch defensive Positionierung hilft langfristig, stärkere Schwankungen an den Aktienmärkten zu überstehen.“
Nachhaltigkeit spielt bei Invesco grundsätzlich über einen ganzheitlichen ESG-Ansatz eine wichtige Rolle bei der Definition des Anlageuniversums (welche Werte kommen überhaupt in die Auswahl), der konkreten Aktienauswahl und der Portfoliokonstruktion. „Klimawandel ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des „Environmental“ Faktors und wird unter anderem durch CO2- Emissionen, CO2-Fußabdruck der Produkte oder Anfälligkeit für den Klimawandel abgedeckt.“ Außerdem stärkt Invesco als Investor die jeweiligen Unternehmen in ihren Anstrengungen, Themen wie Klimawandel voran zu bringen.
Das Brexit-Thema trifft den Invesco Europa Core Aktienfonds nur indirekt, da keine explizite Länderallokation vorgenommen wird, sondern die Auswahl – wie oben beschrieben – anderen Kriterien folgt. „Zudem sind viele britische Unternehmen, die wir halten, global tätig und daher aus unserer Sicht ausreichend gut diversifiziert.“
Die Finanzfit®-Fondsidee stellt in loser Folge aktive Fonds vor, ob sie in die persönliche Strategie passen ist immer individuell und unter Beachtung der geltenden Beratungsregeln zu entscheiden.
*Werte gerundet, Stand 3.2.20
© Foto Großglockner und Text, Finanzverstand R. Kewenig

Kolumne: Taschenfasten, Autofasten …. Konsumfasten?

Letztens sah ich sie in einer Zeitschrift– die neue Bucket Bag! Rund wie ein Eimer, aus hellem Bast mit roten Lederelementen. So was hatte ich ja noch nie gesehen, die Tasche fürs Frühjahr – 200 Euro!
Nach ein paar Augenblicken drängten sich meine schon vorhandenen Taschen in den gedanklichen Vordergrund…..na ja, eigentlich brauche ich wirklich keine neue Frühlingstasche.
Ein paar Tage später fuhren wir einen Leihwagen, das neuste Modell unseres Familienautos. Schick, ein paar neuere Sicherheitsgimmicks, gute Gründe, das 100 000km und fünf Jahre alte Reiseauto gegen ein Neues zu tauschen?
Aber sind fünf Jahre nicht noch jung genug? Ist das Mehr an Ausstattung den finanziellen Aufwand wert? Ist es nicht auch eine Ressourcenverschwendung? Die Antwort lautet: Ja!
Unsere Generation der Babyboomer und Wirtschaftswunderkinder hat sich an „höher, schneller, weiter“ gewöhnt. Ständiger Konsum hält die Wirtschaft alter Prägung am Laufen….aber wollen wir so weiter machen? Und ich frage bewusst „wollen wir so weiter machen“, nicht „dürfen“ wir es, denn Verbote sind nicht zeitgemäß, Einsicht ist es. Abgesehen davon, dass die jüngeren Generationen, denen Rentenperspektive fehlt und die meist nicht mehr ein Leben lang einen sicheren Arbeitsplatz haben, auch einige Euros für Vermögensbildung brauchen. Upcycling, lieber fünf Kilo abnehmen, als neue Klamotten kaufen oder mal mit dem zufrieden sein, was wir haben – schon drei Wege, den Konsumreiz auszutricksen.
Unsere Entscheidung steht jedenfalls: Das jetzige, auch schon moderne und komfortable Auto darf bleiben und meine 6 Jahre alte, tolle weiße, italienische Handtasche darf das Frühjahr draußen erleben!
© Finanzverstand R. Kewenig

Finanzsalon-Talk mit den geldfreundinnen

In loser Folge besprechen die Gründerin der geldfreundinnen, Anke Pauli und Renate Kewenig spannende Geldthemen, hier die erste Folge!

Ausblick 2020

Wieder geht ein Jahr zur Neige und vielleicht geht es Ihnen genauso: Wo ist die Zeit geblieben?
Kurz vor Jahresende kreiselt der DAX um die 13000 Punkte und befindet sich damit dicht an seinem Allzeithoch. Bis in deutsche Talkrunden schafft es das Thema Geldanlage – immer mit dem berechtigten Hinweis auf Aktienanlage als alternative Sparform in Niedrigzinszeiten. Nun wissen wir, dass nur wenige Anleger in Deutschland in Aktien investiert sind. Die Zahlen des Deutschen Aktieninstitutes (DAI) für 2018 zeigen, dass gut 10 Millionen Deutsche über 14 Jahre – ungefähr 16% – Aktien oder Aktienfonds besitzen. Die direkte Anlage in Dividendenpapiere bewegte sich gegenüber der indirekten Fondsanlage zurück. Trotz positiven Trends liegen die Spitzenzahlen von knapp 13 Millionen Anteilseignern um die Jahrtausendwende noch weit entfernt. Die Älteren unter uns erinnern sich noch: Die „ .com-Blase“, der so genannte Neue Markt oder die angebliche „Volksaktie“ der Telekom hinterließen bittere Erfahrungen bei Neu-Aktionären.
Eine „Milchmädchen-Hausse“ beschreibt die drohende Gefahr eines Börsencrashs: Wenn alle, bis hin zum – eher ärmeren – Milchmädchen (das es heute nicht mehr gibt) Aktien kaufen, ist Vorsicht geboten.
Mir kommt gerade der Medien-Hype sehr bekannt vor: Gute Ratschläge auf den Titelseiten, große rote Crash-Schlagzeilen, Tipps zum sicheren Reichwerden mit Bitcoin, Gold und „Sachwerten“ (wie Oldtimern oder Kunst) – alles schon mal dagewesen.
Ein Grund zur Unruhe? Aus der Erfahrung lenke ich den Blick gern auf das Wesentliche: die eigene Strategie, die zum Typ, zum Geldbeutel und zum Zeithorizont passt. Ja, wer sich jetzt anstecken lässt, doch noch auf den fahrenden Zug der Börsengewinne aufzuspringen und nicht genug Zeit hat, kann Schiffbruch erleiden. Wer aber endlich versteht, dass der Kaufkraftverlust des Geldes (Inflation zwischen 2 und 1,1% in 2019 – Zahlen von Statista aus 12/ 2019) ohne Zinsen – oder sogar mit negativem Zins – nur durch anderes Investieren ausgeglichen wird, kann trotzdem anfangen!
Trotz mehrerer Crashs seit 2000 befindet sich der deutsche Aktienindex heute nach fast 20 Jahren bei rund 13000 Punkten. Die Übersicht des DAI zeigt es plakativ: Je länger der Zeitraum, desto grüner – also ohne Verluste – zeigt sich die Aktienanlage. Lange Anlagehorizonte wie die Altersvorsorge für Jüngere, aber auch die Rentenphase für Ältere, die statistisch noch mehr als 20 Jahre vor sich haben, eignen sich perfekt dafür, Unternehmensanteile zu besitzen.
Um richtig zu streuen, plädiere ich für Aktienfonds oder agile Mischfonds, gerne auch nicht nur aus Deutschland, sondern mindestens Europa. Der Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich in immer mehr Produkten, da kann anlegen auch noch mit gutem Gewissen verbunden werden.
Ob der Crash 2020 kommt? Ich weiß es nicht, niemand kann es wirklich voraus sagen. Die Industrie ist im Umbruch und politische Unwägbarkeiten gibt es reichlich – aber: langfristig bieten Dividendenpapiere den besten Ertrag.

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Finanzfit®-Idee: Wagner & Florack Unternehmerfonds – Auf und ab in Profihände

  Auf und Ab – an den Börsen der Normalfall. Für Anleger*innen abschreckend: die Angst vor Verlusten hält gerade die Deutschen leider von Aktieninvestments ab. Einerseits verständlich, da Depots mit einzelnen Aktien für Normalanleger sowohl im Aufwand als auch in puncto Volumen schwer darzustellen sind. Andererseits ein Manko, da langfristig in puncto Rendite kaum zu übertreffen. Schön, wenn Anlageprofis das Aktienpotential bändigen und stressarme Ergebnisse liefern.

Eine sehr pure und solide Idee der Aktienanlage verfolgt die Vermögensverwaltung Wagner & Florack aus Bonn mit ihrem Unternehmerfonds. Das Management agiert frei mit einem sehr konzentrierten, weltweit ausgerichteten Portfolio. Per Anfang Oktober befanden sich 26 Titel im Portfolio, unter den großen Positionen bekannte Namen wie Apple, Henkel oder die leckeren Schokoladenmacher Lindt Sprüngli. In einem mehrstufigen, strukturierten Prozess suchen die Fondsmanager profitable und wachsende Unternehmen mit einem robusten Geschäftsmodell und einer starken Marktposition.

Auf meine Frage: „Warum ist aus Ihrer Sicht der Wagner & Florack Unternehmerfonds auch für Frauen besonders gut geeignet?“ antwortete

Dominikus Wagner, Vorstand: „Nach unserer Erfahrung denken gerade Frauen bei der Geldanlage langfristig und konservativ. Die Investment-Strategie des Wagner & Florack Unternehmerfonds ist genau darauf ausgerichtet. Uns geht es nicht um das schnelle Geld bei hohem Risiko, sondern um langfristige Wertschaffung. Deshalb vermeiden wir in erster Linie unnötige Risiken und investieren stattdessen mit einem unternehmerischen Blickwinkel in Firmen, die auf Grund ihrer Geschäftsmodelle über alle Konjunkturzyklen hinweg stets sehr gut verdienen, auch in einer Rezession. …. Und da unsere Portfoliounternehmen stärker und verlässlicher wachsen als der allgemeine Markt, werden wir nicht nur in puncto Werterhalt/Sicherheit, sondern auch in puncto Performance unter langfristigen Aspekten weiterhin Mehrwert stiften. Wir sind unternehmerisch denkende Langfrist-Investoren und halten es mit Warren Buffett, der gesagt hat: „Time is the friend of wonderful companies.“

Wem im aktuellen globalen Umfeld bei Geldanlage immer noch mulmig ist, dem sei gesagt, dass langfristige Ziele relativ unbeeindruckt von kurzfristigen politischen Strömungen verfolgt werden sollten. Eine Wertentwicklung des Fonds von knapp 25% in diesem Jahr, eine nur kleine rote Null im schwierigen Börsenjahr 2018 und seit 6/2016 insgesamt 44% Plus können sich sehen lassen. Ein Vergleich mit den großen weltweiten Indices hinkt aus meiner Sicht, da das Portfolio sehr konzentriert ist, auch wenn der Fonds weltweit anlegt.

Fazit: Eine Vermögensverwaltung als Investmentfonds, der auch für Sparpläne sowie kleine und größere Anlagebeträge interessant ist. Zwar ein relativ kleiner Fonds mit 54 Millionen Volumen, der dadurch agiler ist, als mancher Fondsriese. Mit einer soliden, stringenten Strategie liefert er gute Ergebnisse und spart Stress mit einer für Aktienfonds relativ geringen Schwankung von 10,6 (bezogen auf 3 Jahre). Da muss man „Aktie“ nicht selber machen!

Hinweis: Der Beitrag stellt keine Anlageberatung und /oder -empfehlung dar, die Informationen sind nach bestem Wissen zusammen getragen, eine Haftung für deren Richtigkeit und Vollständigkeit ist ausgeschlossen. Anlageentscheidungen sind immer nach den individuellen Voraussetzungen zu treffen.

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10 Jahre steigende DAX-Kurse und keine Zinsen: Wie „richtig“ Geld anlegen?

Ostern ist vorbei, die Eier aufgegessen und der Alltag zurück:

Der DAX nimmt Anlauf zum Allzeithoch von 13479 Punkten von Anfang November 2017? Oder geht ihm bei 12000 erstmal die Luft aus? Im Netz überschlagen sich echte und selbsternannte Profis mit Ratschlägen zur „richtigen“ Geldanlage– gerade jüngere Semester erlebten seit der Finanzkrise nur steigende Aktienkurse: In 10 Jahren kann schon mal der Eindruck entstehen, Börse sei eine Einbahnstraße und in Aktien investieren ein Kinderspiel. Auch der Hype an vielfältigen ETF’s (Exchange Traded Funds – Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und vor allem verschiedene Indices abbilden) beruht auf diesem sorglosen Aufwärts-Effekt. Mit breit streuenden Investments, die wenig Kosten verursachen, partizipieren Anleger*innen relativ einfach am Trend.

Anlagen im Aktienbereich benötigen grundsätzlich ein langes Anlagezeitfenster – falls die Kurse nach unten zeigen, darf das Geld nicht benötigt werden. Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass Kursverluste psychologisch nicht gut verdaut werden…auch wenn eigentlich Zeit ist. Wie hier die ETF-Investor*innen reagieren, wenn es soweit ist, bleibt abzuwarten.

Daher ist die Kunst, Puffer für Abwärtsphasen zu haben: Entweder durch Rücklagen in der eigenen Anlagestruktur, die kurz- und mittelfristig verfügbar sind, oder mit Anlageprodukten, die aktiv gemanagt werden und Abwärtsphasen gut verdauen. Diese zu finden ist nicht einfach, aber es geht: Profis-Berater*innen weisen Auswahlprozesse auf, die mit diversen Kriterien die Spreu vom Weizen trennen und aus dem riesigen Angebot über alle Anlagearten die Besten filtern. Diese Dienstleistung kostet – über Provisionen oder unabhängig als Honorarleistung. Dafür gibt’s hier Unterstützung, die eigene passende Strategie zu finden.

Auch für „Do-it-yourself-Anleger*innen“ bieten sich dank diverser Informationsquellen Wege an, statt oder ergänzend zu ETF’s gute Investmentfonds zu finden, die wenig Stress verursachen. Der vergleichende Blick in verschiedene „Listen“ hilft, Fonds zu ermitteln, die sich im oberen Bereich befinden, möglichst über verschiedene Zeiträume (morningstar.de, finanztest, EURO-Magazin des finanzen Verlages etc.). Zeit kostet das allemal, macht für Interessierte aber auch Spaß.

Die Vorarbeit, eigene Ziele zu definieren, Voraussetzungen und Risiken abzuschätzen und einen gewissen Plan zu entwickeln, wird heutzutage ohnehin von Anleger*innen erwartet. Ist ja auch gut so, immerhin geht’s um das eigene Geld!

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Aktie – Fluch oder Segen?

Die Deutschen sind Aktienmuffel – keine neue Erkenntnis. Nicht nur an dieser Stelle weise ich immer wieder darauf hin, dass es dafür eigentlich keinen Grund gibt: Aktien als Anteil an einem Unternehmen stellen langfristig eine rentable Anlage dar. Hier aber ein paar wichtige Regeln:

Zeit ist der wesentliche Faktor:

Kaufen Sie Aktien kurzfristig, handelt es sich um reine Spekulation. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Gewinne sind hier fast so wahrscheinlich, wie im Spielcasino…

Anlageziele von 15 Jahren und länger erweisen sich als erfolgreich –  als Altersvorsorge, Sparen für Kinder oder auch als Baustein für eine Immobilienfinanzierung bieten sich Dividendenpapiere an.

Planen Sie Zeit für das Aktiendepot im Alltag ein! Gerade Einzeltitel brauchen häufigere Beobachtung. Das sollte vor allem auch Spaß machen – denn sonst fällt das Kümmern schwer.

Perfekte Ein- und Ausstiege, also zum billigsten Zeitpunkt kaufen und zum Teuersten verkaufen, gelingen praktisch nie. Daher ist eine strategische  Investition, passend zu den Anlagezielen, sinnvoller.

Bei Einzelaktien gilt es, eine Streuung zu erreichen, um einzelne Risiken zu reduzieren. Möglichst nicht nur in deutsche Unternehmen investieren, zumindest Europa oder noch besser internationale Werte berücksichtigen, Branchen sowie verschiedene Unternehmensgrößen mischen. Fällt ein Unternehmen aus, ist der Schaden im Depot nicht so groß.

Als Miteigentümer gehört Ihnen ein Teil des Unternehmens, es gilt der Grundsatz: One share, one vote. Also bereits mit einer Aktie steht Ihnen z.B. ein Mitsprache- und Auskunftsrecht zu, das sie in der Hauptversammlung ausüben können.

Eine Aktie verkörpert einen Anteil an einem Unternehmen. Gegenüber Zins- und Rückzahlungsversprechen, zum Beispiel bei Anleihen oder Festgeldern, stehen Grundstücke, Maschinen, Patente, Geschäftsmodell usw. hinter der Investition – der so genannte Sachwert.

Dividende ist nicht der neue Zins –  Aktionäre haben ein Recht auf Gewinnbeteiligung, aber keinen Anspruch. Sowohl die Höhe, als auch die Zahlung überhaupt stehen nicht fest. Also genau das Gegenteil zu dem, was Zinsanleger erwarten.

Vereinfachen Sie sich die Aktienanlage mit Investmentfonds! Streuung, Auswahl, Beobachtung und Knowhow delegieren Sie, profitieren aber von den Vorteilen. Ob klassischer oder börsengehandelter Fonds, selbst gekauft, über eine Vermögensverwaltung oder einen anderen Berater steht auf einem zweiten Blatt.

Fluch oder Segen? Das kommt darauf an: Hoher Aufwand und eine glückliche Hand bei der Titelauswahl stehen Fondslösungen und hohen Ertragschancen gegenüber, wenn der Zeitfaktor passt!

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Finanzfit®-Idee: Nachhaltige Zukunft fürs Depot

Ausgerechnet heute, wenn die Schlagzeilen voll sind mit politischen Drohszenarien – vom Ende Merkel’s Kanzlerschaft bis hin zum Bruch der Eurozone – starte ich in meinem Finanzfit® Blog eine Reihe, die in loser Folge interessante Fondsideen vorstellt. Wem aktuell in puncto Geldanlage mulmig ist, dem sei gesagt, dass langfristige Ziele relativ unbeeindruckt von kurzfristigen politischen Strömungen verfolgt werden sollten. Den Anfang macht – mit einer Biene als Nachhaltigkeitssymbol – der Aktienfonds

JSS Sustainable Equity – Technology Disruptors.

Disruption – abgeleitet vom englischen Verb to disrupt, was soviel bedeutet wie stören, zerbrechen, mächtig durcheinanderbringen – steht für die fundamentalen Veränderungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Der nachhaltige Aktienfonds konzentriert sich auf Technology Disruptors, gemeint sind Wegbereiter und Nutznießer technologischer Innovationen. Themen wie autonomes Fahren, veränderte Logistik zum Beispiel durch Drohnen, die Pakete zustellen, künstliche Intelligenz oder Fertigungsprozesse über 3D-Drucker – die Beispiele sind vielfältig und erst am Anfang. Gerade für langfristige Anlageziele und/ oder junge Anlegerinnen und Anleger erscheint mir ein Engagement spannend und zukunftsweisend. Als Beimischung oder regelmäßiges Sparen in diesen neu zugelassenen Fonds – gepaart mit nachhaltigen Auswahlkriterien des erfahrenen Anlagehauses J. Safra Sarasin. nehmen sie nicht nur als Nutzer, sondern auch als Anleger Teil an den technologischen Veränderungen.

Hinweis: Der Beitrag stellt keine Anlageberatung-und /oder -empfehlung dar, die Informationen sind nach bestem Wissen zusammen getragen, eine Haftung für deren Richtigkeit und Vollständigkeit ist ausgeschlossen.

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Sparen statt Spielzeug: Müssen Kinder-Sparpläne mündelsicher sein?

Häufig wollen Großeltern oder Paten nicht das x-te Kuscheltier schenken, sondern etwas Sinnvolles für die Zukunft. Da das Sammeln von Silberbesteck auch aus der Mode ist  und das frühere Sparbuch keinen Ertrag bringt, geraten Alternativen in den Blick. Aber nach 18 Jahren soll ja im besten Fall ein Betrag für das erste Auto oder eine andere Starthilfe vorhanden sein: Gelderhalt ist das Mindeste, was die Anleger wünschen. Besser noch, die Anlage wächst. Aber –  was war das mit der Mündelsicherheit?

Bei der mündelsicheren Geldanlage steht der Kapitalerhalt im Vordergrund, sie spielt im Bereich der Betreuung (früher Vormundschaft) eine entscheidende Rolle und ist im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt. Im Einzelfall entscheidet das jeweilige Betreuungsgericht, ob eine Anlage getätigt werden darf oder nicht. Auch für den Bereich der Investmentfonds gibt es beim Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) eine Liste von Fonds, die Gerichte im Einzelfall als zulässig erklärt haben.

Für Töchter und Söhne entscheiden aber zunächst die Eltern als gesetzliche Vertreter in Vermögensfragen – d.h. ihre Kenntnisse, Erfahrungen, Ziele und Voraussetzungen für die Anlage der Kinder bestimmen die Anlageform. Mit der Volljährigkeit sind die jungen Erwachsenen selbst verantwortlich, sofern das Depot oder Konto auf ihren Namen läuft. Damit steht einem Sparplan in Investmentfonds – für ein langes Zeitfenster am besten im Aktienbereich – nichts entgegen. Welche Form genau – aktiver Fonds, ETF, dynamischer Mischfonds…. – hängt vom jeweiligen Einzelfall ab.

Großeltern, Paten oder andere Angehörige sprechen am besten mit den Eltern. Ein Kinderkonto, auf das alle einzahlen und von dem aus dann gespart wird, ist ein praktischer Weg, der auch aus kleinen Beiträgen eine lohnende monatliche Sparrate macht.

Manchmal ist diese Lösung nicht praktikabel, dann kann im eigenen Depot oder auf ein separates Depot auf den eigenen Namen (Kosten beachten!) für die Enkel, Nichten, Neffen…. gespart werden. Eine schriftliche Regelung hilft, dass – zum Beispiel im Todesfall – der Depotwert auch die richtige Person erreicht.

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Sparplan für Kinder: 18 Jahr – Geld ist da!

Kommunion, Konfirmation, oder schon zur Geburt von Kind oder Enkel: Es gibt sie noch, die Sparbuchgeschenke. Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass Erträge hier keine Rolle mehr spielen, allenfalls ein altgekanntes Sicherheitsgefühl. Wenig bekannt ist, dass verschiedene Anbieter kostenlose Kinderdepots für Investmentfondsanteile bereithalten.

Bevor das Kinderzimmer überquillt vor Spielsachen und Kuscheltieren, warum nicht regelmäßig für die Kids sparen? Zugegeben, die Haptik des guten alten Sparbuchs und damit die analoge Erfahrung wie früher mit dem Sparschwein zur Bank zu gehen und die Münzen und Scheine einzuzahlen, entfällt. Aber welche Bank zählt heute überhaupt noch Hartgeld und nimmt es an?

Auch hier greift die digitale Welt zu: Wenn die Kids dann mal zu Teens geworden sind, verstehen sie auch einen Depotauszug, auf dem der Wert wächst.

Voraussetzung für die Eröffnung eines Kinderdepots ist zunächst ein Kinderkonto, darauf können Eltern, Großeltern, Paten monatlich kleine Beträge per Dauerauftrag überweisen. Die Eltern als gesetzliche Vertreter suchen einen oder mehrere Investmentfonds aus und eröffnen ein Kinderdepot, von dem aus monatlich die Sparrate – beginnend bei 25,–€ – vom Kinderkonto abgerufen wird.

Die Beispielrechnung einer Sparrate von 25,–€ monatlich für einen qualitativ guten europäischen Aktienfonds – Sparplan Kinder – über 18 Jahre zeigt, dass trotz 9/11 und Finanzkrise – also heftigen Irritationen an den Finanzmärkten – über den relativ langen Zeitraum eine attraktive Wertentwicklung entstanden ist. Eingezahltes Kapital 5.400,–€, Ergebnis 12.043,–€. Das kann sich sehen lassen!

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