Fonds im Fokus: TerrAssisi Aktien AMI – Nachhaltigkeit mit ethischem Ansatz

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, endlich. Was alle nun integrieren – und auch in der Beratung integrieren müssen – ist für einige Anbieter schon lange selbstverständlich. Dazu gehört der Aktienfonds von TerrAssisi, der zusätzlich zu den ESG-Kriterien einen ethischen Filter anwendet, basierend auf den Grundsätzen des Franziskanerordens. Schon seit 2000 am Markt, häufig und vielfach ausgezeichnet, finden Anlegerinnen und Anleger hier ein ausgereiftes Konzept.

Harald Brockmann, Direktor für ethisch-nachhaltige Geldanlage beantwortet Fragen zum TerrAssisi Aktien AMI und zum Investmentansatz,  die Fragen stellte Renate Kewenig, Finanzbilderin:

TerrAssisi kenne ich schon lange aus meiner alten Beratungstätigkeit. Vor vielen Jahren auf der Anlegermesse lagen unsere Messestände einander gegenüber…. Halten Sie den Trend zu Ethik und Nachhaltigkeit für einen dauerhaften Wandel?

Zunächst muss man festhalten, dass ja jeder „Nachhaltigkeit“ für sich persönlich anders definiert und daher bei der Umsetzung eigener Vorstellungen eine Vielzahl von Angeboten vorfindet.

Von einem Trend zu sprechen ist u. E. schon überholt. Bei vielen Institutionellen Anlegern wie z. B. Stiftungen gehört die nachhaltige Anlage bzw. das nachhaltige Asset wie selbstverständlich in das Portfolio. Durch die staatlichen Regulierungen auch auf EU Ebene, wie auch die Verpflichtung von Beraterinnen und Beratern ab August 2022 die nachhaltigen Präferenzen abzufragen im Kundengespräch, sowie die verstärkte Medien Präsenz und Aufmerksamkeit, wird das Thema nochmals an Dynamik gewinnen. Wir brauchen einen langen Atem und sind bereit dafür.

Was unterscheidet Ihren Investmentansatz von anderen? Unter den TopTen des TerrAssisi I AMI finden sich Big Player wie Apple, Visa oder Linde, wie in anderen Fonds auch.

Wir sprechen bei unserem weltweit anlegenden terrAssisi Aktienfonds über einen Fonds der immer zu 100 % investiert ist, ohne jegliche Absicherung. Schon seit über 13 Jahren verfolgen wir den gleichen mehrstufigen Investmentansatz, der sich nicht verändert hat: Es gelangen nur Unternehmen mit einem Prime Status, d. h. besonders positive Bewertung in den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung in unser Portfolio, daneben haben wir viele Unternehmen ausgeschlossen, die in kontroversen Geschäftsfeldern und kontroversen Geschäftspraktiken involviert sind. Beispielhaft sind hier genannt: Atomenergie, Rüstung, Fossile Brennstoffe, aber auch Korruption und Kinderarbeit. Verändert hat sich im Laufe der Zeit nur die Fülle der Unternehmensanalysen, sowie der Kriterienkatalog. Nicht geändert hat sich auch die lange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Analysehaus ISS ESG und Ampega.

Bei der Recherche über die Franziskaner fand ich in Wikipedia tatsächlich Klara von Assisi, die als Mitbegründerin des Ordens bezeichnet wird. Wie nehmen Sie heute das Frauenthema in der Geldanlage wahr?

Auf der einen Seite haben wir das Beratungsfeld: Auch hier ist der Beratungsbedarf wie auch bei Männern, gerade bei nachhaltigen Assets noch sehr groß. Bei Präsenzveranstaltungen wie z. B. Messen sprechen uns Frauen an, die sich im Vorfeld zu diesem Thema schon informiert haben und dann mit konkreten Fragen zu uns kommen. Wir stellen fest, dass sich Frauen verstärkt um Ihre Geldangelegenheiten selbst kümmern möchten und für die Nachhaltigkeit insgesamt sehr affin sind. Auf der Seite unserer Hilfsprojekte sind die „Frauenprojekte“ klar im Fokus.
Hier sprechen wir z. B. über von uns unterstützte Frauenhäusern in Kenia, wo wir Frauen helfen, die wegen Zwangsverheiratung oder Genitalverstümmelung Schutz suchen, Beistand für Frauen in Argentinien und Mexico, die einen Weg aus der Prostitution suchen oder medizinische Versorgung von alleinstehenden Frauen in Indien, welche HIV infiziert sind, u.v.m.

Im Factsheet wird darauf hingewiesen, dass ein Teil der Managementvergütung an den Franziskanerorden und seine Projekte geht. Sehen Sie darin im Markt der konkurrierenden Anbieter von Fonds einen Vor- oder Nachteil? Nach dem Motto, tue Gutes und sprich darüber.

Bei der Auswahl der KVAG zu unserer Initiative, haben wir eine Initiator Fee oder Managementvergütung vereinbart. Dieser Anteil aus der Verwaltungsvergütung der terrAssisi Fondsfamilie dient zur Unterstützung der Arbeit unseres Internationalen Hilfswerkes Franziskaner Helfen, mit Sitz in Bonn. Von dort aus unterstützen wir seit mehr als 50 Jahren weltweit Hilfsprojekte und Nothilfemaßnahmen von Franziskanerinnen und Franziskanern vor Ort.

Der Boom der ETF’s setzt die aktiven Managementansätze seit Jahren unter Druck, genau wie die Berater, die sich der Kostenfrage stellen müssen. Wo sehen Sie ihre Mitbewerber?

Wir fühlen uns mit unseren Fondslösungen sehr wohl und konnten uns in den letzten Jahren auf dem Markt behaupten. Mit unserem aktiven Managementansatz bieten wir unterschiedliche Anlageklassen und verschieden marktkonforme Vergütungsmodelle. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir bei Verfehlungen einzelner Unternehmen im Portfolio sehr schnell reagieren konnten und mit der augenblicklichen Kostenstruktur mehr als konkurrenzfähig sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

Für Sie gelesen:

Gedanken zu Finanzblogs & Co. bei den Fondsfrauen

Negativzinsen – Was tun, wenn die Bank nervt?

  Sicherheit ist wichtig, besonders deutsche Kunden stehen darauf.  Wie oft liegt vermeintlich bald gebrauchtes Geld noch nach Jahren „herum“. Geparktes Geld auf der hohen Kante – gerade Kunden, die mehr als 100.000 Euro auf der Bank haben, sehen sich zunehmendem Druck durch das Institut gegenüber. Entweder schlagen sie vor, Beträge die Rücklage als Bargeld zu verwahren – natürlich auch gegen Verwahrentgelt – oder kündigen sogar Vermögenden, wenn diese einer Gebührenregelung nicht zustimmen. So jüngst die Postbank.

Viele pflegen schon Jahrzehnte eine beständige Bankbeziehung und haben darum umso weniger Verständnis für ein derartiges Gebaren.

Eigentlich dienen die Bankeinlagen dazu, als Kredite wieder in den Markt zu gelangen. Über den Zins erzielen die Banken Einnahmen. Dieser Mechanismus funktioniert schon lange nicht mehr: Banken lagerten überproportional Gelder bei der Zentralbank, was zur Einführung des so genannten Strafzinses führte. Dieser wird zunehmend an die Kunden und Kundinnen weitergegeben.

Da dieser Mechanismus alle Institute betrifft, fällt Ausweichen schwer.

Lösungen:

– Beträge aufteilen auf mehrere Institute, um dort unter der „Schallgrenze“ zu bleiben und Zusatzkosten zu vermeiden. Etwas aufwendig, wenn dafür Konten bei neuen Instituten eröffnet werden müssen.

– Bei der Auswahl der Institute auf die Einlagensicherung achten!

– Nur den wirklich kurzfristig (bis maximal drei Jahre) notwendigen Teil auf Konten parken. Darüber hinaus gehendes Kapital nach Risiken und Zeitfenstern gestaffelt investieren z.B. in ein Fondsdepot.

Hierfür passende Beratung nutzen oder selbst schlau machen, zum Beispiel durch ein Coaching, dass hilfreiches Wissen vermittelt, um weitere Schritte zu veranlassen. Nutzen Sie auch Angebote im Rahmen von Bildungsurlaub!

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2022

Bildungsurlaub: Ohne Moos nix los!

Bezahlter Urlaub um schlau zu werden: der Bildungsurlaub. Von Mittwoch bis Freitag befasst sich das Seminar mit Geldanlage, Altersvorsorge & Co. Wenn Sie im Raum Bonn leben und/ oder arbeiten, nutzen Sie das Angebot und melden Sie sich an!

Details und Anmeldung finden Sie hier!

Alles easy? Was bringen Finanzbloggerinnen, Beratung und Co. ?

Und noch ein Beitrag, diesmal für die Fondsfrauen zum Thema Finanzbloggerinnen/ Finanzberatung.

Interview zu Altersvorsorge – FürSie Online

Viel Spaß beim Lesen, zum Beitrag

Bildungsurlaub „Ohne Moos nix los!“

In Zusammenarbeit mit dem Arbeitnehmerzentrum Königswinter gibt es Finanzbildung im Mai 2022!

Keine Panik! Investieren statt sparen

  Das schreckliche Wort von der „Kriegsangst“ geht um und „zittrige Hände“ (Zitat von André Kostolany, ehemaliger Börsenguru) könnten nervös ihre Aktieninvestments verkaufen.
Gehören Sie zu den Neu-Investoren? Haben Sie sich endlich überwunden und in Aktien, klassische Aktienfonds, ETF’s oder andere Investmentfonds angelegt? Oder Sparen Sie noch klassisch, trotz negativer Zinsen?

Mit der Invasion Putins in die Ostukraine und dem Einfrieren diplomatischer Gespräche zeigt sich zum Beispiel der DAX erholt und nimmt Anlauf, um die Rücksetzer der letzten Zeit wieder auszubügeln. Wie kann das sein?
Alte Börsenregeln sagen zum Beispiel “politische Börsen haben kurze Beine“ oder auch „Kaufen, wenn Kanonen donnern“. Gut ist zu wissen, dass Börsen immer nach vorne blicken, ca. 6 bis 9 Monate antizipieren sie das Geschehen. Als Gift für Kurse gilt Unsicherheit.

Was heißt das nun für das eigene Depot? Hoffentlich liegt Ihren Geldanlagen eine Struktur zugrunde, gestaffelt nach Anlagezeiträumen und Risiko, sprich Schwankung der Anlagen. Wenn Sie nicht gerade eine „Zockerseele“ haben, sollten Aktieninvestments immer aus Geldern bestehen, die kurzfristig nicht benötigt werden, auf die notfalls auch länger verzichtet werden kann.
Für kürzere Zeitfenster eignen sich Anlagen mit einer niedrigeren Risikoklasse, diese schwanken weniger und stehen eigentlich immer relativ risikolos zur Verfügung.

Wenn Sie so oder so ähnlich vorgehen, dann sollten Sie entspannt bleiben. Bei Kursschwankungen treffen Laien (und manchmal auch Profis) selten den idealen Zeitpunkt: Am höchsten Punkt verkaufen und am tiefsten Punkt kaufen.
Daher hilft eine strategische Depotaufstellung, kombiniert mit einem Sparplan, der in Kurstälern einfach nachinvestiert, ohne zu denken. Oder Nervenstärke und flüssiges Geld, um in Kursschwächen aktiv nachzukaufen.

Auch wenn wir alle keine Glaskugel besitzen, haben die letzten knapp 30 Jahre gezeigt, dass auch heftigere Kursrückgänge immer überwunden wurden und langfristig Aktieninvestments die beste Wahl sind. Besonders für Anlagen, die lange Zeit haben, zum Beispiel für die Altersvorsorge!

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2022

Inflation und Geldanlage – cool bleiben!

Lange Jahre fast kein Thema: Inflation! Die bisherige Zielzahl in der EU lag bei 2% Preissteigerungsrate, künftig akzeptiert die Europäische Zentralbank als die Hüterin der Stabilität auch etwas mehr.

Das aktuelle Niveau von über 4% in Deutschland und die höhere Inflation in anderen Staaten veranlassen manche zur Folgerung, die Zeit niedriger Preissteigerungen sei vorbei und sie beschwören Angstszenarien.

Wir erinnern uns, dass im vergangenen Jahr 2020 coronabedingt die Mehrwertsteuer ab Juli sechs Monate gesenkt war von 19 auf 16% (bzw. von 7 auf 5%) und verschiedene Preise marktbedingt einbrachen. Die Folge: Eine negative Inflation.

Inzwischen gelten wieder die alten Steuersätze und durch verschiedene Effekte wie Lieferengpässe zum Beispiel bei Halbleitern und Co oder höhere Energiepreise steht einer großen Nachfrage eine zu geringe Angebotsmenge gegenüber. Der marktwirtschaftliche Effekt: Höhere Preise.

Experten gehen im Wesentlichen davon aus, dass wir hier eine temporäre Folge sehen, genauer wissen wir erst in einigen Monaten, ob auch grundsätzliche Einflüsse die Inflation dauerhaft treiben.
Also, nichts Genaues weiß man nicht.

Was heißt das aber für bestehende oder neue Geldanlageentscheidungen?

Tendenziell gehen mit steigenden Preisen höhere Zinsen einher. Dadurch können Aktienkurse belastet werden, da Anleger auch ohne Aktienrisiken eine Rendite erhalten. Zumindest vorübergehend leiden auch ältere, börsengehandelte verzinste Wertpapiere: Da sie einen schlechteren Zins aufweisen, als neue Papiere, passt sich der Kurs – also der aktuelle Börsenpreis – nach unten an, sie verlieren an Wert. Diese beschriebenen Effekte, gern noch gepaart mit psychologischen Einflüssen wie Inflationsangst generell, können Unruhe ins Depot bringen.

Grundsätzlich gelten Sachwerte, zum Beispiel Immobilien, Aktien oder auch in gewisser Weise Gold, als Inflationsschutz. Allen ist gemeinsam, dass sie – unabhängig von Tageskursen – durch ihre Funktion einen intrinsischen (inneren) Wert besitzen. In der Immobilie kann ich wohnen, hinter Aktien stehen klassischerweise Unternehmen mit ihren Vermögenswerten und Gold besitzt seit Menschengedenken in allen Kulturen einen unbestrittenen Wert.

Während zum Beispiel eine Zinszusage eben „nur“ ein Versprechen ist, weisen Sachwerte unabhängig von ihrem jeweiligen Handelswert einen Wert auf.
Die Frage ist: Welchen? Wer heute massiv auf Gold setzt, weil er glaubt, die Welt stünde am Abgrund, kann vielleicht für einen 100g Barren in der Not gerade mal ein Hühnchen oder ein Brot kaufen. Das kann natürlich rettend sein, steht aber mit heutigen Goldkursen in keinem Verhältnis.

Immobilien kosten seit Jahren horrende Preise, die aber in Notzeiten keiner bezahlen wird, einfach weil das Geld vielleicht gar nicht da ist. Aber Wohnen kann ich trotzdem.

Und Aktien? Nun, Siemens gibt es seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, hat reichlich Krisen, Kriege und Katastrophen erlebt, Wandel vollzogen, Kursschwankungen durchgemacht, ist aber immer noch da.

Die Ausführungen zeigen, es gibt keine „eierlegende Wollmilchsau“ – jedes Anlagevehikel besitzt Chancen und Risiken, diese gilt es zu kennen und bei Anlageentscheidungen zu berücksichtigen.

Tipp: Sollten Sie in diesen Zeiten größere Beträge anlegen wollen, informieren Sie sich bei Banken, Beratern oder machen Sie einen Finanzworkshop. Nehmen Sie sich Zeit, und lassen Sie sich nicht durch Horrorszenarien Bange machen.

Eine gute Mischung, angepasst an Ihre persönliche Situation, gern auch ein paar Goldmünzen oder kleine Barren, Klarheit über Ihre Ziele und den Zeithorizont – und Sie können bei den politischen Tagesereignissen cool bleiben!

 

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2021

Für Sie gelesen: Interview zu Frauen Geld und Finanzbildung

In der neuesten Ausgabe der Fachzeitung Fondsprofessionell erschien ein interessanter Beitrag, unter anderem im Interview mit Renate Kewenig als Expertin.

Roboadvisor – Alternative der Zukunft?

Das Kunstwort „Roboadvisor“ begegnet Anlegerinnen und Anlegern in den letzten Jahren immer öfter: Es setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen für „Roboter“ und „Berater“. Aber funktioniert Individualität durch Technik?

Der Trend entstand in den USA nach der Finanzkrise, nachdem die Branche massiv Vertrauen verloren hatte und findet auch bei uns immer mehr Freunde. Die Idee kombiniert automatisierte Prozesse mit niedrigen Kosten für die Produkte und Dienstleistungen.

Im Kern nutzen Anleger einen softwaregestützten, stringenten Weg, der ihre Daten abfragt und passende Depotvorschläge generiert. Depoteröffnung und Investition erfolgen relativ einfach, ein Online-Zugriff auf die Depots ermöglicht Durchblick zu jeder Zeit.

Anbieter benötigen klassische Zulassungen, je nach Tätigkeit: Geht es „nur“ um die Beratung und Vermittlung von Investmentfonds – übrigens einschließlich ETF’s – unterliegen sie der Gewerbeordnung, agieren sie darüber hinaus und verwalten Depots für ihre Kunden, benötigen sie eine Zulassung nach dem Kreditwesengesetz.

Für Kunden immer interessant: Die Haftung – wer trägt also die Verantwortung, wenn eine Anlage nicht passt? Das kommt darauf an: Erteilt ein Kunde einen konkreten Auftrag für selbst gewählte Produkte – eine „execution only“, der Anbieter führt also nur aus – gilt die eigene Verantwortung.

Als Beispiel: Die Auswahl von Anlageprodukten bei einer Direktbank im eigenen Depot, seien es aktive Investmentfonds, ETF’s oder Aktien. Falsch gewählt? Pech gehabt.

Robos setzen immer eigene Daten voraus, neben den allgemeinen wie Name, Adresse auch individuelle: Anlagehorizont, Anlagebetrag oder Risikofragen. Durch diese Datenerfassung – in der persönlichen Finanzberatung seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben – erfüllen die Online-Datenstrecken die Kriterien einer Online-Beratung, die individuell passende Produkte vorschlägt und damit greifen die entsprechenden Haftungsregeln. Für Verbraucher eine gute Nachricht.

Die noch jungen Fintechs und auch etablierte Banken, die zunehmend Roboadvisory anbieten, parieren damit die rechtlichen Anforderungen der Beratung und den entsprechenden Aufwand. Über standardisierte, kostengünstige und relativ schlanke Wege erfüllen sie Auflagen und „managen die Kunden“. Aber auch klassische „menschliche Berater“ kommen schon seit Jahren nicht mehr ohne eine hochwertige Software aus, die Prozesse und Entscheidungen erleichtert und dokumentiert. Der Kostendruck führt zu Lösungen, die der Finanzbranche bei sinkenden Einnahmen ein rentables Geschäftsmodell erlauben. Tausende Bankberater suchen gerade neue Jobs, da die gesamte Branche im Umbruch ist. Das ebnet Alternativen den Weg.

Sind Robos für Verbraucher die besseren Berater? Da drängt sich gleich der schöne Spruch „Garbage in – garbage out“ (Müll rein – Müll raus) auf – die Qualität der Depot- und Produktangebote hängt von der Auswahl, der Programmierung und den Menschen dahinter ab. Günstige und vor allem transparente Kosten stellen ein gewichtiges Kaufargument dar – Verbraucherschützer weisen immer wieder darauf hin. Für die Beraterbranche gilt: Je geringer der individuelle Aufwand pro Kunde, unter anderem durch lange und/oder viele Beratungsgespräche, desto eher kann trotzdem Geld verdient werden. Und seien wir ehrlich: Für ähnliche Kunden eignen sich auch ähnliche Lösungen. Intelligente Konzepte, die viele Depotstrukturen anbieten, Risikokontrolle berücksichtigen und damit zwar automatisiert, aber trotzdem individuell agieren, finden zu allererst bei jüngeren, technikaffinen Menschen Zuspruch, aber sicher auch bald in weiteren Zielgruppen. Der Markt entscheidet in den kommenden Jahren, in welchem Maße die neuen Lösungen Marktanteile erringen. Besonders in schwierigen Börsenzeiten trennt sich hier die Spreu vom Weizen.

Fazit: Was hier in Deutschland erst beginnt, löst vielleicht das Problem, das „normale Anleger“ kaum noch gute Beratung vorfinden, weil sie sich für die Branche vermeintlich nicht lohnt. Aber nur wenige Kunden – auch wenn künftig mehr Finanzbildung stärker über Chancen und Risiken aufklärt – legen am Ende selbst ihre Gelder an. Zu wenig eigene Kompetenz oder einfach nur Arbeitsteilung bescheren der Finanzbranche auch künftig Kunden. Eine Standardisierung ermöglicht gute Finanzlösungen für Alle. Im Ursprungsland der Roboadvisors, den USA, gehört auch die Anlage größerer Beträge über Online-Wege zum Alltag. Wenig Zeit und niedrige Kosten treiben die Nachfrage auf Kundenseite. Wenn die Ergebnisse stimmen, stärken sie den Ruf und die Akzeptanz moderner, technisch unterstützter Finanzberatung.

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2020

Mehr als nur DAX: Nachhaltigkeits-ETF für den deutschen Markt

Was hat der Wald mit Geld zu tun? Die Idee der Nachhaltigkeit kommt aus der Waldwirtschaft: Nicht mehr abholzen, als nachwachsen kann.

Nachhaltigkeit ist seit kurzem in aller Munde, war bisher aber kein Aktivposten am deutschen Aktienmarkt. Kosten von Finanzprodukten bestimmen außerdem die Diskussion und führen im aktuellen Anlagenotstand zu vielen ETF-Käufen bei Anleger*innen, die oft nicht wirklich wissen, was sie tun.

Seit Frühjahr 2020 gibt es jedoch ein neues DAX-Segment, der ESG-Kriterien auf die große DAX-Familie anwendet: den DAX 50 ESG. Er basiert auf DAX 30, MDAX und TECDAX und wendet „Environment, Social, Governance“ Aspekte auf deutsche Dividendenwerte an.

Wer diese Entwicklung begrüßt und sie als ersten Schritt zu einer verantwortlichen Wirtschaft sieht findet unter der ISIN DE000ETF9090 zum Beispiel den Lyxor 1 DAX® 50 ESG UCITS ETF.

Der mittel- und langfristige Vergleich zu aktiven Investmentfonds im Nachhaltigkeitssegment bleibt spannend!

© RK Finanzverstand 2020 – Der Beitrag ist keine Anlageempfehlung, Investitionen müssen immer individuell und entsprechend der gesetzlichen Vorschriften erfolgen.

Der Renommier-Index DAX 30: Verliert er an Vertrauen?

Diese Woche wird der DAX (endlich) sein spektakuläres Schmuddel-Mitglied Wirecard los….bisherige Kriterien für den Leitindex reichten wohl nicht aus, um die Familie der 30 größten und damit den Markt stark beeinflussenden, börsennotierten Unternehmen von fragwürdigen Entwicklungen frei zu halten.

Genau wie man sich fragen kann, was eine Deutsche Bank mit ihren jahrelangen Skandalen noch in der ersten Liga macht, gerät nun der mögliche Nachrücker ins Blickfeld: Die Zukunft in Form von Delivery Hero (Held klingt immer gut!), der Berliner Online-Plattform für Essensbestellungen, die weltweit agiert? Oder die  – vielen sicher wenig bekannte – Alternative Symrise, einem Aroma- und Duftstoffspezialisten aus Norddeutschland? Während der eine mit fast 700 Mio USD Umsatz weltweit (in Deutschland selbst mit dem Kerngeschäft nicht mehr vertreten) noch rote Zahlen schreibt, also keinen Gewinn erzielt, geschweige denn Dividende zahlt, besticht der andere durch ein (vielleicht auf den ersten Blick langweiliges) profitables Geschäftsmodell, das wir alle überall wieder finden. Ob der Minzgeschmack der Zahnpasta oder der betörende Parfumduft, überall mischt Symrise mit – und zwar mit Gewinn. Morgen wissen wir es, zum Ende der Woche gibts die neue Zusammensetzung des DAX.

Für ETF-Anleger werden die Indexprodukte automatisch angepasst, dafür bleiben sie auch bis zuletzt dabei. Nur gut, daß der Einfluss von Wirecard auf den Index nicht zu stark durchschlug, zum Schluß unter ferner liefen. Aktive Fonds konnten – und haben es auch – viel eher reagieren und den Zahlungsabwickler aus ihren Fonds-Portflios entfernen.

In Zeiten, wo in vielen Medien die Aktienanlage über ETF’s und Dividenden als Patentlösung für private Geldanlage gepriesen werden, erlebten Wagemutige – ähnlich wie damals bei Telekom – wie sich ihre Depotposition in Luft auflöst. Vertrauen schafft das nicht.

Da richtet sich doch der Blick in Richtung DAX 50 ESG, der 50 Werte aus den Segmenten DAX30, MDAX und TecDAX enthält. Zwar schlagen auch hier die Schwergewichte des Leitindex stark zu Buche, aber über die zusätzlichen Nachhaltigkeitskriterien schaffen doch einige nicht den Sprung ins neue Segment. Wenn sich der Gedanke „Gewinn mit gutem Gewissen“ weiter durchsetzt, dann gibt es Hoffnung auf ein besseres Gewissen bei der Aktienanlage – und auf nachhaltigen Erfolg für Privatanleger.

Hinweis: Die Recherche erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellt keine Anlageberatung dar, sondern dient der Information. Anlagen sollten immer individuellen Voraussetzunge und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

© Finanzverstand Renate Kewenig

 

 

Neu: Online – Themen – Workshops ab Oktober

Nicht Jede und Jeder will gerade einen größeren Betrag aus Erbschaft, Versorgungsausgleich oder Lebensversicherung anlegen und sucht ein Gesamtcoaching, sondern es stehen eher einzelne Themen auf der Agenda. Daher stehen ab Oktober kurze
OnlineThemen – Workshops zur Verfügung!

Für 1 – bis 3 Personen

Dauer: 90 Minuten

Termine: Nach Vereinbarung, buchen Sie Ihre passende Zeit!

Themen:
Das KLASI-Prinzip – schrittweise zur eigenen Geldanlage

Investmentfonds kompakt

Nachhaltig Vermögen aufbauen: Kinder, Rente, Hauskauf

Spezial
Für Investmentclubs oder Aktieninteressierte: Aktienauswahl – Worauf kommt es an?

Ihr Thema ist nicht dabei? Sprechen Sie uns an, die Liste ist nicht abschließend.

 

Kosten: 75 € pro Person, inkl. ges. MwSt
Das Coaching findet mit Blizz statt, der Link wird nach Zahlung der Rechnung individuell zugemailt und berechtigt zur einmaligen Teilnahme. Die Kosten schließen ein kleines handout mit ein.

Anfrage und Anmeldung unter kewenig@finanz-verstand.de

Infos zur Referentin über www.finanz-verstand.de

Finanzfit®-Fondsidee: Invesco Europa Core Aktienfonds

Aktive Fonds stehen in den letzten Jahren schwer unter Beschuss wegen ihrer Kosten – sowohl beim Kauf mit einem einmaligen Ausgabeaufschlag bis zu 5% und auch höheren Gesamtkosten. ETF’s – also die börsennotierten passiven Indexfonds – sehen auf der Kostenseite zunächst besser aus. Richtig ist, Kosten senken die Rendite – wenn es aber gelingt, aktive Produkte zu finden, die trotz Kostenquote einen Mehrwert bieten, kann das eine clevere Lösung für Geldanlage sein.
Seit Anfang der Neunziger befindet sich der Invesco Europa Core – ein aktiver europäischer Aktienfonds – am Markt, der schon während meiner aktiven Zeit als Beraterin viele Kund*innen glücklich gemacht hat. Ob als Teil eines breiteren Fondsportfolios oder als Einstieg mit einem Sparplan, auch gerne als VL (Vermögenswirksame Leistung), lieferte er sehr gute Ergebnisse. Aktuell beim Ratinghaus Morningstar mit „Silver“ gelistet und mit der €uro-Fondsnote 1 bewertet ergibt eine eigene Recherche: Verglichen über die letzten 10 Jahre mit dem DAX (ja, nicht der Vergleichsindex, aber für die meisten Menschen eine bekannte Größe) und zwei ETF’s (Invesco MSCI ETF und ishares Core MSCI Europe ETF) weist der aktiv gemanagte Invesco Europa Core eine deutlich bessere Performance auf. Mit 160 %* und einer – für einen Aktienfonds relativ geringen – Schwankung von 13* (gegenüber 135%/ 19 und 120%/ 16) liefert er einen erfreulichen Beitrag zur Vermögensbildung. Übrigens: Die ausgewiesenen Ergebnisse bei Investmentfonds haben die Kosten bereits berücksichtigt.

Aktuell erhielt ich auf meine Fragen, was den Fonds speziell für Frauen interessant macht, wie Nachhaltigkeit berücksichtigt wird und wie sich der Brexit auf die Fondsgewichtung auswirken wird (historisch und aktuell ist Großbritannien mit ca. 27% gewichtet) aus dem Hause Invesco sinngemäß folgende Antworten (vielen Dank dafür!):
Anleger, denen die Reduzierung des Risikos wichtig ist, finden mit der Low Volatility-Strategie des Fonds eine Lösung, die das Ziel verfolgt, eine deutlich geringere Schwankung als der europäische Aktienmarkt aufzuweisen. Mit einem systematischen Multi-Faktor-Ansatz wird die Attraktivität von Aktien eingeschätzt, außerdem ist der Fonds währungsgesichert. „Eine solch defensive Positionierung hilft langfristig, stärkere Schwankungen an den Aktienmärkten zu überstehen.“
Nachhaltigkeit spielt bei Invesco grundsätzlich über einen ganzheitlichen ESG-Ansatz eine wichtige Rolle bei der Definition des Anlageuniversums (welche Werte kommen überhaupt in die Auswahl), der konkreten Aktienauswahl und der Portfoliokonstruktion. „Klimawandel ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des „Environmental“ Faktors und wird unter anderem durch CO2- Emissionen, CO2-Fußabdruck der Produkte oder Anfälligkeit für den Klimawandel abgedeckt.“ Außerdem stärkt Invesco als Investor die jeweiligen Unternehmen in ihren Anstrengungen, Themen wie Klimawandel voran zu bringen.
Das Brexit-Thema trifft den Invesco Europa Core Aktienfonds nur indirekt, da keine explizite Länderallokation vorgenommen wird, sondern die Auswahl – wie oben beschrieben – anderen Kriterien folgt. „Zudem sind viele britische Unternehmen, die wir halten, global tätig und daher aus unserer Sicht ausreichend gut diversifiziert.“
Die Finanzfit®-Fondsidee stellt in loser Folge aktive Fonds vor, ob sie in die persönliche Strategie passen ist immer individuell und unter Beachtung der geltenden Beratungsregeln zu entscheiden.
*Werte gerundet, Stand 3.2.20
© Foto Großglockner und Text, Finanzverstand R. Kewenig

In eigener Sache: Seminare, Workshops und Finanzsalon – on demand

Im Netz und analog – Sport, Kultur oder Weiterbildung, eigentlich sind wir alle over-evented. Ab diesem Jahr gibt es neben den vorgeschlagenen Terminen für die  Finanzfit®-Veranstaltungen ein neues Format: Finanzfit®-on demand.

Sie haben eine Location und Finanz- Interessierte für ein ganztägiges Seminar oder ein Intensiv-Wochenende,  einen Finanzsalon mit unabhängiger Expertise oder einen Workshop? Egal ob Unternehmen, Verein, Verband, Bildungseinrichtung, private Clique oder als Bildungsurlaub: Sie bestimmen Zeitpunkt und Ort,  je nach Format erhalten Sie ein kostenloses Angebot über die mögliche Agenda und das Honorar. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 5 Personen (Finanzsalon)  oder 10 Personen (Seminar, Workshop – maximal 25 Personen).

Egal, ob man/frau selbst die Finanzen für Altersvorsorge, Anlage größerer Beträge oder Vermögensaufbau in die eigene Hand nehmen oder seinen Berater verstehen will: Finanzielle Bildung verschafft Durchblick und ist der beste Anlegerschutz!