Weltfrauentag – Es gibt noch viel zu tun!

„Oft heißt es, Frauen interessierten sich nicht für das Thema Geld, wie sehen Sie das?“ wurde ich kürzlich gefragt. Die Erfahrung aus vielen Seminaren, bei denen Frauen unter sich sind, zeigt: Frauen interessieren sich sehr für das Thema, um nicht zu sagen begeistern sich dafür, wenn die Präsentation, die klare Sprache und die Themen zu ihren Umständen passen. Formate, die die Teilnehmerinnen einbeziehen und auf ihre Fragen und Lebensumstände eingehen, zeigen, dass das Frauen gern verstehen und an Vertiefung und echtem Wissen sehr interessiert sind.
Schnell schwingt bei Geldfragen das politische Umfeld mit, Frauen heute treffen nicht auf mehr Wahlfreiheit, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Das geltende Recht sieht Familienarbeit gesellschaftlich immer noch nicht als gleichwertig gegenüber einer Erwerbstätigkeit. Junge Frauen heute sind gezwungen, möglichst schnell in den Arbeitsprozeß zurück zu kehren. Nicht immer leicht, wenn es zu wenig Kinderbetreuung gibt, gerade für U3-Kinder. Durch die Knappheit ist es nicht selten, dass die Preise der Betreuung ein Einkommen „auffressen“. Gesetzliche und vielleicht auch betriebliche Rentenansprüche entstehen zwar, aber um welchen Preis: Organisatorischer Stress, wenn keine Familie in der Nähe ist und entlastet und – wie früher schon – ein fast immer schlechtes Gewissen. Und wenn arbeitende Frauen vor 30 Jahren als „Rabenmütter“ tituliert und behandelt wurden, so ist es heute nahezu umgekehrt: Entscheidet sich eine Frau (Männer sind hier immer noch die Ausnahme) trotz erschwerter Rückkehrbedingungen und Nachteilen im Beruf, für ein paar Familienjahre wird sie als „Hausmütterchen“ belächelt. Echte Entscheidungsfreiheit sieht anders aus, hier bleibt noch viel zu tun!
Um so wichtiger – und das ist Frauen immer mehr bewusst – zu wissen, wie die finanzielle Lage ist und wie jede für sich Voraussetzungen, Anlagen und persönliche Strategien optimieren kann.
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