Bitcoin-Absturz – Ende der Blase?

Schnell verdientes Geld – wer träumt nicht davon….! Aber heißt es nicht, Träume sind Schäume? Der rasante Absturz der virtuellen Währung Bitcoin  seit Mitte Dezember um – per heute – 50% zeigt die Kehrseite des rasanten Kursanstiegs. Wer Anfang 2017 für 1000 eingestiegen ist, gehört immer noch zu den Gewinnern. Die Betonung liegt auf „noch“. Nach knapp 20.000 Dollar Mitte Dezember lag der Verlust in der Spitze bei fast 50%. Die Spät-Eingestiegenen, die jetzt massiv im Minus sind, haben hoffentlich nur „Spielgeld“ eingesetzt und können die Erfahrung verschmerzen.

Genau wie vor dem Höhepunkt einer Blase früher die letzten „Milchmädchen“ auf den Zug aufsprangen und dann mit ihrem wenigen Ersparten auf die Nase fielen, ist auch heute die Präsenz von Anlagetipps zur Kryptowährung  ein Warnsignal – und vielleicht haben wir das Platzen gerade erlebt.

Leider ist einerseits zu wenig Finanzwissen in der Welt, um Risiken dieser Art zu erkennen. Die Tulpenzwiebel-Käufer im Mittelalter – Preise für eine Zwiebel teurer als ein Haus –, Investoren in heiße Internet- und Technologiewerte zur Jahrtausendwende  oder heutige Bitcoin-Fans erleben das Gleiche: Die Geburt todsicherer Investments und deren Niedergang.

Andererseits ist, der Mensch eben, wie er ist – Frauen eingeschlossen: Wenn die Gier spricht, ist der Verstand ausgeschaltet. Alles scheint möglich und Gefahren werden ausgeblendet. Bis hin zu Spekulationen auf Kredit reicht dann der „Mut“, sachliche Argumente und Erfahrungen greifen nicht. Wer nicht investiert, ist ein Angsthase oder Technikfeind.

Geplatzte Blasen  wie die dot.com-Krise können Vertrauen  nachhaltig schädigen: Mancher Deutsche hat heute noch ein Aktien-Telekom-Trauma und die geringe Aktienquote bei deutschen Anlagen hat sicher damit etwas zu tun. Um den Spekulationen etwas Gutes abzugewinnen: Einige Unternehmen haben die dot.com-Blase überlebt und auch innovative Möglichkeiten wie die Blockchain-Technologie, beeinflussen unsere Wirklichkeit. Schon heute bezahlen Käufer in entlegenen Ecken der Welt, in denen es keine Bankenstruktur gibt, über das weltweite Computer-Server-System. Wen wundert es, dass nach den negativen Erfahrungen mit der Bankenwelt findige Köpfe auf die Suche nach Alternativen gehen.

Fazit: Wenn Spekulation, dann bitte- wie im Spielcasino – nur kleine Beträge einsetzen. Wenn es dann doch eine geplatzte Blase gibt, darf der Verlust nicht wehtun!

©RK 18.01.2018