Wieder enttäuschte Anleger nach schlechtem Jahr 2018?

Wohin mit den Geldanlagen? Bleibt jetzt langsam nur noch der Kauf von Ackerland? Wohin mit den kurzfristigen Rücklagen? Tagesgeldkonten oder Geldmarktfonds sind längst keine Lösung mehr. Es kann lohnen, eine Anlageform zu betrachten, die allgemein besonders gern mit „preiswertem Aktieninvestment“ in Verbindung gebracht wird: den Exchange Traded Fund (ETF). Diese börsengehandelten Investmentfonds, die durch ihr passives Investment sehr preisgünstig arbeiten können, bieten auch den Zugang zu breit gestreuten kurzfristigen Anlagen. Positive Erträge zu erzielen fällt aber auch hier schwer.

Deutsche Sparer schauen gern auf den DAX, der nach 10 Jahren Aufwärtstrend seit Sommer 2018 über 20% Kursverluste aufweist. Skeptiker sagen „Siehste, Aktien sind unsicher!“ und manche Neulinge, die spät auf den Zug aufsprangen, um endlich auch leichtes Geld zu verdienen, weinen nun Krokodilstränen und sind wieder mal enttäuscht. Wer nicht noch über frisches Geld verfügt und auf dem jetzigen Niveau nachinvestieren kann (oder will), ist ratlos: Was tun in diesem Umfeld zwischen Nullzins und Kursverlusten? Im kurzfristigen Zeitfenster, also bis zu zwei Jahren, geht es vor allem darum, kein Geld zu verlieren – Aktienanlagen gehören hier strategisch betrachtet nicht her. Reden wir allerdings über langfristige Ziele wie Altersvorsorge oder Kapitalaufbau stellen Kursrückgänge auch Chancen dar, die mit regelmäßigen Sparplänen optimal genutzt werden.

Geht es aktuell um die Entscheidung, einen größeren Betrag anzulegen, steht die eigene gedankliche Vorarbeit an: Wann brauche ich welches Geld? Welche Ziele habe ich? Kann ich zwischendurch Kursverluste verschmerzen? Ist das geklärt, kann strategisch festgelegt werden, wie die Geldanlage strukturiert wird. In Bezug auf den Aktienanteil, der eigentlich immer mehr oder weniger berücksichtigt werden soll, fragt sich: Warten oder anlegen? Ob es in den nächsten Monaten angesichts Brexit, Trump und China noch weitere Rückgänge gibt, ist schwer zu sagen. Klug ist daher, die Anlagezeitpunkte zu streuen und schrittweise zu investieren. Das klappt entweder über einen Auftrag an die Bank, der einen bestimmten Betrag über einen gewissen Zeitraum in das Wertpapierdepot veranlasst, oder „von Hand“. Fazit: Je besser die Anlageentscheidung vorbereitet ist, desto besser passt sie und vermeidet Enttäuschungen. Patentlösungen allerdings gibt es keine.

©Text_Foto_Grafik_FV/ RK