Fonds im Fokus: TerrAssisi Aktien AMI – Nachhaltigkeit mit ethischem Ansatz

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, endlich. Was alle nun integrieren – und auch in der Beratung integrieren müssen – ist für einige Anbieter schon lange selbstverständlich. Dazu gehört der Aktienfonds von TerrAssisi, der zusätzlich zu den ESG-Kriterien einen ethischen Filter anwendet, basierend auf den Grundsätzen des Franziskanerordens. Schon seit 2000 am Markt, häufig und vielfach ausgezeichnet, finden Anlegerinnen und Anleger hier ein ausgereiftes Konzept.

Harald Brockmann, Direktor für ethisch-nachhaltige Geldanlage beantwortet Fragen zum TerrAssisi Aktien AMI und zum Investmentansatz,  die Fragen stellte Renate Kewenig, Finanzbilderin:

TerrAssisi kenne ich schon lange aus meiner alten Beratungstätigkeit. Vor vielen Jahren auf der Anlegermesse lagen unsere Messestände einander gegenüber…. Halten Sie den Trend zu Ethik und Nachhaltigkeit für einen dauerhaften Wandel?

Zunächst muss man festhalten, dass ja jeder „Nachhaltigkeit“ für sich persönlich anders definiert und daher bei der Umsetzung eigener Vorstellungen eine Vielzahl von Angeboten vorfindet.

Von einem Trend zu sprechen ist u. E. schon überholt. Bei vielen Institutionellen Anlegern wie z. B. Stiftungen gehört die nachhaltige Anlage bzw. das nachhaltige Asset wie selbstverständlich in das Portfolio. Durch die staatlichen Regulierungen auch auf EU Ebene, wie auch die Verpflichtung von Beraterinnen und Beratern ab August 2022 die nachhaltigen Präferenzen abzufragen im Kundengespräch, sowie die verstärkte Medien Präsenz und Aufmerksamkeit, wird das Thema nochmals an Dynamik gewinnen. Wir brauchen einen langen Atem und sind bereit dafür.

Was unterscheidet Ihren Investmentansatz von anderen? Unter den TopTen des TerrAssisi I AMI finden sich Big Player wie Apple, Visa oder Linde, wie in anderen Fonds auch.

Wir sprechen bei unserem weltweit anlegenden terrAssisi Aktienfonds über einen Fonds der immer zu 100 % investiert ist, ohne jegliche Absicherung. Schon seit über 13 Jahren verfolgen wir den gleichen mehrstufigen Investmentansatz, der sich nicht verändert hat: Es gelangen nur Unternehmen mit einem Prime Status, d. h. besonders positive Bewertung in den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung in unser Portfolio, daneben haben wir viele Unternehmen ausgeschlossen, die in kontroversen Geschäftsfeldern und kontroversen Geschäftspraktiken involviert sind. Beispielhaft sind hier genannt: Atomenergie, Rüstung, Fossile Brennstoffe, aber auch Korruption und Kinderarbeit. Verändert hat sich im Laufe der Zeit nur die Fülle der Unternehmensanalysen, sowie der Kriterienkatalog. Nicht geändert hat sich auch die lange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Analysehaus ISS ESG und Ampega.

Bei der Recherche über die Franziskaner fand ich in Wikipedia tatsächlich Klara von Assisi, die als Mitbegründerin des Ordens bezeichnet wird. Wie nehmen Sie heute das Frauenthema in der Geldanlage wahr?

Auf der einen Seite haben wir das Beratungsfeld: Auch hier ist der Beratungsbedarf wie auch bei Männern, gerade bei nachhaltigen Assets noch sehr groß. Bei Präsenzveranstaltungen wie z. B. Messen sprechen uns Frauen an, die sich im Vorfeld zu diesem Thema schon informiert haben und dann mit konkreten Fragen zu uns kommen. Wir stellen fest, dass sich Frauen verstärkt um Ihre Geldangelegenheiten selbst kümmern möchten und für die Nachhaltigkeit insgesamt sehr affin sind. Auf der Seite unserer Hilfsprojekte sind die „Frauenprojekte“ klar im Fokus.
Hier sprechen wir z. B. über von uns unterstützte Frauenhäusern in Kenia, wo wir Frauen helfen, die wegen Zwangsverheiratung oder Genitalverstümmelung Schutz suchen, Beistand für Frauen in Argentinien und Mexico, die einen Weg aus der Prostitution suchen oder medizinische Versorgung von alleinstehenden Frauen in Indien, welche HIV infiziert sind, u.v.m.

Im Factsheet wird darauf hingewiesen, dass ein Teil der Managementvergütung an den Franziskanerorden und seine Projekte geht. Sehen Sie darin im Markt der konkurrierenden Anbieter von Fonds einen Vor- oder Nachteil? Nach dem Motto, tue Gutes und sprich darüber.

Bei der Auswahl der KVAG zu unserer Initiative, haben wir eine Initiator Fee oder Managementvergütung vereinbart. Dieser Anteil aus der Verwaltungsvergütung der terrAssisi Fondsfamilie dient zur Unterstützung der Arbeit unseres Internationalen Hilfswerkes Franziskaner Helfen, mit Sitz in Bonn. Von dort aus unterstützen wir seit mehr als 50 Jahren weltweit Hilfsprojekte und Nothilfemaßnahmen von Franziskanerinnen und Franziskanern vor Ort.

Der Boom der ETF’s setzt die aktiven Managementansätze seit Jahren unter Druck, genau wie die Berater, die sich der Kostenfrage stellen müssen. Wo sehen Sie ihre Mitbewerber?

Wir fühlen uns mit unseren Fondslösungen sehr wohl und konnten uns in den letzten Jahren auf dem Markt behaupten. Mit unserem aktiven Managementansatz bieten wir unterschiedliche Anlageklassen und verschieden marktkonforme Vergütungsmodelle. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir bei Verfehlungen einzelner Unternehmen im Portfolio sehr schnell reagieren konnten und mit der augenblicklichen Kostenstruktur mehr als konkurrenzfähig sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

50 plus – Wie Frauen jetzt noch vorsorgen!

„Jetzt kann ich ja doch nichts mehr tun für die Rente…“ diesen frustrierten Satz habe ich oft gehört in meinem alten Beraterinnen-Leben. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die gute Nachricht ist – Sie können immer etwas tun!

In jeder Lebensphase zahlt es sich aus, genau hin zu schauen. Während sehr frühe Planung noch viele Unsicherheiten enthält, liegen jenseits der 50 viele Fakten vor. Es gibt schon ein Berufs-und Familienleben, das in der Rentenauskunft verankert ist. Prüfen Sie die gespeicherten Beitragsdaten und ergänzen Sie fehlende Zeiten. Je näher das Rentenalter rückt, umso genauer treffen die prognostizierten Zahlen zu.

Damit verfügen Sie bereits über eine wichtige Eckinformation: Die voraussichtliche staatliche Rente.

Ein Zeitraum von  10 bis 15 Jahren bietet noch genug Zeit, Vermögen zu bilden, während Sie noch arbeiten. Wenn Sie bestehende Anlagen optimieren, tragen diese noch besser zum Finanzpolster bei. Am Anfang steht etwas Arbeit, aber: Mit einer Kanne Tee ein  toller Zeitvertreib für regnerische Wochenenden!

Die Bestandsaufnahme

– Was ist schon da? Bestehen Lebensversicherungen und wann sind sie fällig? Was macht die Immobilienfinanzierung – falls eine besteht? Wird das Darlehen getilgt sein oder besteht ein Rest, der geschickt umgeschuldet werden kann? Gibt es angespartes Vermögen in Investmentfonds? „Schmoren“ größere Beträge auf dem Tagesgeld oder sogar Girokonto? Nutzen Sie geförderte Sparformen wie Riester oder Rürup? Wie ist der heutige Lebensstandard? Bleibt Geld übrig und wie viel? Sind künftige mögliche Risiken, zum Beispiel eine mögliche Pflege, genügend abgesichert?

Die Bestandsaufnahme kostet Zeit, die sich auszahlt. Liegt alles auf dem Tisch, kommt der nächste Schritt:

Die Prognose

Für die Prognose und um die mögliche Versorgungslücke festzustellen, vergleichen Sie heutigen und künftigen Bedarf und ermitteln die zu erwartenden Einnahmen. Beratungstools für die Altersvorsorge werfen oft theoretische Zahlen aus, wieviel ab sofort unbedingt gespart werden soll.
Die Konsequenz: Erschrocken darüber, dass nun 500 Euro monatlich an die Seite gelegt werden müssen, passiert gar nichts. Da hilft eine möglichst realistische Prognose über Ausgaben und Einnahmen – eine persönliche Minibilanz:

Was benötige ich heute monatlich für Lebenshaltung & Co.?

Welchen Betrag brauche ich in 15 Jahren, bei einer angenommenen Inflation von 2% und gleichem Lebensstandard? Inflations- oder Kaufkraftrechner im Netz helfen, den Betrag zu ermitteln.

Auf der Einnahmeseite nutzen Sie alle verfügbaren Quellen: die gesetzliche Rente, betriebliche Rentenmodelle oder eine private Rentenversicherung. Eine fällige Kapitallebensversicherung oder andere Geldanlagen, aus denen Sie bei Bedarf zusätzliche Beträge entnehmen, bieten die Basis für ein monatliches „Zubrot“.

Einsparungen im Rentenalter verschaffen weiteren Spielraum: Im bezahlten Haus sparen Sie jeden Monat Kosten. Manche Beiträge fallen ab 60 Jahren monatlich weg, zum Beispiel für eine bereits fällige Lebensversicherung. Monatliche Sparraten gehören auf den Prüfstand, genauso wie Raten für Auto oder andere Kredite. Lange Ausbildungen für die Kinder kosten reichlich – aber für die meisten, die heute um die 50 sind, dürfte diese Unterhaltsaufgabe dann weitgehend erledigt sein.

Ist dieser Schritt erledigt, kommt die Stunde der Wahrheit: Gibt es eine Lücke zwischen dem künftigen Bedarf und den Einnahmen?

Die Planung

Die heute 50-Jährigen glaubten lange Zeit der Aussage „Die Rente ist sicher.“ Heute wissen wir, dass das so nicht stimmt. Genau diese Generation – und besonders die Frauen – sind „gekniffen“ und müssen besonders genau hinschauen. Der Vergleich zwischen heute und der Prognose zeigt die Versorgungslücke: Wie groß ist sie?

Ein Beispiel: Für Waren und Dienstleistungen, die heute 1000 Euro kosten benötigen Sie in 15 Jahren bei 2% Inflation bereits fast 1350 Euro. Das entspricht fast 35% Plus.

Um später monatlich 350 Euro allein für diese Differenz aufbringen zu können, wenn kein Arbeitseinkommen mehr besteht, wäre ein Betrag von 70.000 Euro erforderlich. Aus diesem Volumen könnte ein „Zubrot“ über 25 Jahre entnommen werden, eine jährliche Rendite von 3,5% vorausgesetzt. Mit knapp 300 Euro im Monat Sparrate – ab sofort -, bei einer jährlichen Rendite von 3,5%, erreichen Sie das Ziel.

Die heutige Sparrate bestreiten Sie aus Einkommen oder verändern Ihre Ausgaben: Gibt es Sparpotential bei Tarifen oder Kosten und Gebühren, um „freies Geld“ in die Vorsorge zu stecken? Bieten staatliche Fördermöglichkeiten einen Vorteil, der noch nicht genutzt ist?

Die Umsetzung

Mit der neu gewonnenen Klarheit geht es an die Umsetzung. Während früher die Ansicht galt, im Alter brauche man nicht mehr so viel, sieht das heute anders aus. Einerseits verfügen die reiferen Jahrgänge über eine gute Fitness und wollen nach einem langen Arbeitsleben reisen, Hobbies nachgehen, Kultur erleben. Außerdem steigt die Lebenserwartung, oft verbunden mit gesundheitlichen Risiken, die Geld kosten. Meine langjährige Erfahrung ist, der Bedarf im Alter liegt nicht wirklich niedriger. Das heißt für deutsche Sparer: Umlernen und Investieren. Flexibilität spielt eine weitere große Rolle, denn das Leben bleibt auch im Alter überraschend.

Die Zinslage zwingt zu Alternativen: Auf jeden Fall gehört Rendite ins Blickfeld, um die Inflation – gerade jetzt – auszugleichen und ein Plus zu erzielen. Regelmäßiges Sparen in ein Depot mit Aktien-, Misch und Rentenfonds legt die Grundlage für später. Wichtig: Mit Beginn der Rente benötigen Sie vielleicht nur 350 Euro monatlich zusätzlich. Das restliche Depot darf weiterhin Erträge erwirtschaften. Und da wir alle statistisch relativ alt werden, reicht die Zeit auch für den Aktienanteil. Die Zusammensetzung der Anlagen, ob aktive Fonds oder ETF’s, ob mit Gold oder ohne, nachhaltig oder konventionell, mit oder ohne Beratung, kommt auf Sie an. Für jeden Anlegertyp gibt es eine passende Lösung und angemessene Kosten helfen, das Ziel zu erreichen.

Unabhängige Information, Seminar oder Coaching helfen, den eigenen Durchblick zu schärfen und passende Entscheidungen zu treffen.

 

Anleger im Netz der Angst: Bange machen gilt nicht!

Ukraine-Krieg, steigende Zinsen, Inflation auf unglaublichem Niveau, nicht funktionierende globale Lieferketten, unbekannte Auswirkungen auf die Wirtschaft – die Lage war seit Jahrzehnten nicht so unübersichtlich, wie heute. Auf dem Boden verunsicherter Bürgerinnen und Bürger, die durch die letzten zwei Corona-Jahre pausenlos mit neuen Belastungen konfrontiert waren, gedeiht die Frucht der Angst.

Menschen verkaufen Lebensversicherungen und legen sich dafür Gold ins Haus. Depots werden aufgelöst und der Erlös in Immobilien gesteckt. Misstrauen gegenüber Geldanlagen in Deutschland beflügelt Flucht in Alternativen, die nicht immer Sinn machen.

Sprüche wie „Angst ist ein schlechter Ratgeber“ oder „Angst essen Seele auf“ helfen da wenig. Ein Blick auf Fakten schon. Sehen wir uns den Corona-Crash des DAX aus dem März 2020 an: Er brachte einen Kursrückgang von über 30 Prozent in kürzester Zeit, nach neun Monaten, zu Weihnachten war der Spuk vergessen.

Meine Finanzerfahrung aus fast 30 Jahren hat dies immer wieder gezeigt – ob .com-Krise der 2000er Jahre oder die Finanzkrise – nach dem Absturz kam immer wieder der Aufschwung.

Zugegeben, die Lage hat jetzt eine andere Dimension: Zwar hat es den Anschein, dass Kriegsangst, auch nuklearer Natur, die zu Beginn der Ukraine-Invasion fast Jeden beschlich, auf breiter Front nicht drohen wird. Aber eine Form des dritten Weltkrieges mit anderen Mitteln und weltweiten Auswirkungen sehen wir schon: Energiekollaps, Desinformation, Cyber-War, Wirtschaftseinbruch, gesicherte Einschätzungen – Fehlanzeige.

Jede Anlegerin, jeder Anleger kann nur auf die eigene Situation und Einschätzung vertrauen, denn Geldanlage muss immer individuell passen. Ja, die Erfahrungen der Vergangenheit helfen, Börsen haben sich immer wieder erholt, Marktbereinigungen bringen letztlich wieder neues Wachstum und die Welt dreht sich bisher immer weiter.

Die Wege werden unterschiedlich sein: Einer vertraut einer Bank, andere nur Goldbarren im Keller. Mancher flüchtet aus Deutschland, andere sehen genau hier einen sicheren Hafen. Fakt ist: Scheidung, Erbschaft, Hausverkauf, Rentenvorsorge, noch geht das Leben weiter und Anlageentscheidungen stehen an. Auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto frisst die Inflation den Wert, auch wenn die Zahlen erstmal unverändert aussehen.

Was nie hilft: Kopf in den Sand! Sondern: ein nüchterner Blick auf alle Aspekte!

Anlageziele, Anlagezeitraum, Risikobereitschaft, Renditewünsche, Hinterfragen von Interessen und Kosten, breite Streuung von Anlagen, Nachfragen und unabhängig Informieren.

Vor allem: Zeitdruck vermeiden.

 

©Text/ Foto/ Grafik Renate Kewenig, Finanzverstand 2022

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